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Über das Unbehagen zu wohnen (UA)

„„In meiner Familie“, so heißt es gleich zu Beginn, „wird unglaublich viel geredet. Und doch ist ist sie geprägt vom Verschweigen.“ Und schon ist man redend, plaudernd, sich erinnernd, mittendrin in der Performance.“

Christoph Schütte: „Gesammeltes Schweigen“, FAZ, 03.12.2023

„„Über das Unbehagen zu wohnen“ ist eine tastende Performance, eine berührende. Manches erkennt man aus der eigenen Familie wieder, anderes klingt ziemlich wild. Möchte man es miterlebt haben? Besser wohl, nur davon erzählt zu bekommen.“

Sylvia Staude: „Worüber eine Familie lieber nicht spricht“, Frankfurter Rundschau, 04.12.2023

„Fast zehn Jahre lang hat Herder gesammelt, in privaten und öffentlichen Archiven recherchiert und insgesamt 200 Dokumente zusammengetragen, die sie den Besucherinnen und Besuchern der Lecture Performance „Über das Unbehagen zu wohnen“ per Diashow präsentiert.“

Sina Claßen: „Über das Unbehagen zu wohnen – mit Tee und Diashow in die Vergangenheit“, Journal Frankfurt, 27.11.2023

After Democracy

„After Democracy scheint mehr als alles andere ein Plädoyer für das Theater. Nicht nur als bürgerliche Institution und Tempel der Kultur, sondern vor allem als ein sozialer Ort, an dem Abend für Abend, Spielzeit für Spielzeit die Frage des Zusammenlebens neu verhandelt wird.“

Christoph Schütte: „Theater im Stadtparlament: „After Democracy“ führt durch den Römer“, FAZ , 28.07.2023

„Der Humor im absichtlich chaotisch inszenierten Walk zündet durchaus. Der Hintergrund ist aber ernst. […] Das Stück ist eine willkommene und vor allem gelungene Erinnerung daran, dass Demokratie nie selbstverständlich ist.“

Baha Kirlidokme: „Demokratie als Erinnerung“, Frankfurter Rundschau, 31.07.2023

„In der Performance After Democracy wagen sich andpartersincrime an ein ziemlich düsteres Gedankenexperiment, denn hier ist die Demokratie bereits gescheitert. Zeitzeug*innen kommen zu Wort und Herrschaftssymbole der Römer-Architektur werden genauer in den Blick genommen. Was war repräsentative Demokratie, wie hat sie funktioniert?“

Selina Stefaniak, Schirn Magazin, 10.05.2023

Leere Stadt (UA)

Fesselnd ist, dass die „Investigative Performance“ allein von konkreten Kassler Bauprojekten handelt, darunter den Plänen des Berliner Unternehmens Sector 7 für das Henschel-Areal im Stadtteil Rothenditmold.

Mark-Christian von Busse: „Das Kapital ist eine Bestie“, Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 22.05.2023

Die Medien- und Performancegruppe andpartnersincrime will den leerstehenden Häsuern Kassels die Geschichten derjenigen gegenübersetzen, die nicht (mehr) darin wohnen.

Bettina Fraschke: „Theater sucht Geschichten über Zwangsräumung„, : Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 09.03.2023

Was steckt eigentlich hinter den Leerständen in Kassel? Dem geht das Stück nach und erzählt die Geschichte von 10 Betroffenen Menschen.

HR Hessenschau: „Theaterstück thematisiert Obdachlosigkeit“, 20.05.2022, min. 00:00:56

Im Dazwischen angekommen?

„Die Installation Im Dazwischen angekommen? im Jüdischen Gemeindezentrum Frankfurt nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise. Auch bittere Erinnerungen werden wach.

Theresa Weiss: „Zeitreise in der Datscha“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.05.2022

„Wer die Geschichten hören möchte, sollte viel Zeit mitbringen. Es lohnt sich.“

Nina Michalk: “ Mit Tee und Zeitungen Lebensgeschichten verstehen“, Hessischer Rundfunk, 10.05.2022

„Die Interviews zeigen viele Nuancen und Zwischenwelten. Die Geschichten pendeln zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Heimatlosigkeit und doch angekommen sein.“

Laura Vollmers: „Erinnerung im Dazwischen“, Jüdische Allgemeine, 16.05.2022

Nach dem Ende der Versammlung I -III

Die Akademie

„Die Akademie der Versammlung‘ soll, bevor etwas Neues entsteht, den Zwischenraum als Findungsphase nutzen. Dazu dient auch das Erproben des Zusammenlebens, also die Auseinandersetzung mit Formen von Versammlungen.“

Yasmin M’Barek: „Auf Augenhöhe – Ada-Kantine trifft auf anarchistische Diskurse“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.08.2020

„Schon immer haben andpartnersincrime Kunst, Politik, aktuelle Debatten und Fragen zusammengebracht – aber noch nie so intensiv wie bei der ‚Ada-Kantine: Beides bedingt einander.“

Eva-Maria Magel: „Essen für alle wie im Restaurant“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.07.2020

Das Parlament

„Das ungeachtet der technisch rohen Bildästhetik sorgfältig gearbeitete Stück ist intellektuell anregend und amüsant. Aus den Materialbrocken werden interessante Zusammenhänge entwickelt.“

Stefan Michalzik:“Als Frankfurt keinen Römer mehr brauchte“, Frankfurter Rundschau, 20.11.2020

Das Theater

„Auf der Bühne war ‚Nach dem Ende der Versammlung‘ erst einmal geplatzt. Was andpartnersincrime daraus gemacht haben aber, ist allemal mehr als aus der Not eine Tugend zu machen, sondern engagiertes politisches Theater im besten Sinne.“

Christoph Schütte: „Am Puls der Zeit“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.01.2021

Autonomie. Eine Geschichte über unabhängiges Bewegen.

„Als Dokumentartheaterstück zeigt es zugleich Schnittstellen mit dem Privatleben der drei Künstlerinnen. Denn alle drei leben in Deutschland, sind aber in Mazedonien, der Ostukraine oder Katalonien aufgewachsen. So wird sichtbar, wie sich Weltpolitik zunehmend auch auf das persönliche Leben auswirkt.“

SWR2 Journal am Mittag: „Das Gespenst der Autonomie: Ein Performance-Projekt in Frankfurt“, 02.09.2019, 12:33h

„Die Frankfurter Theatermacherinnen stellen sich nicht auf eine Seite. Aber der Meinungen, Ge- schichtsfakten, Absurditäten haben sie viele zu- sammengetragen. Es ist ein entspannter, aber auch lehrreicher Abend.“

Sylvia Staude: „Durch Polen schlendern, nach Katalonien reisen“, Frankfurt Rundschau, 4.09.2019

„Auf der Bühne ist ein Geschichtslabor eingerichtet, in dem die insgesamt vier Darstellerinnen Akten öffnen, Objeke hervorholen, Photografien und Videofilme projizieren. Die Arbeit an der Geschichte führen sie genauso als unabschließbaren Prozess vor wie Geschichte selbst. Einen zentralen Teil des präsentierten Material machen gelungene Videointerviews aus, die sie selbst in Nordmazedonien und Katalonien mit involvierten Personen geführt haben.“

David Rittershaus: „Auf Richtungssuche“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.09.2019

Boundaries. Ein Archiv zukünftiger Fundstücke

Das ist alles ausgesprochen gut gemacht und sorgsam ausgearbeitet. Mit Findigkeit und Witz im Detail. Und so hat es seinen Reiz: es macht Vergnügen das anzuschauen. 

Stefan Michalzik: “Spurensuche in den Trümmern der Erde”, Offenbacher Post, 30.06.2018

Es entbehrt nicht der feinen Ironie, dass sich Eleonora Herder und die Performer von andparnternsincrime das Weltkulturen Museum für “Boundaries” ausgesucht haben. Ein Stück, das man Installation, Gedankenexperiment, Theater oder Videoperformance nennen mag.

Christian Schütte: “Künftige Fundstücke“, FAZ, 30.06.2018

Boundaries ist eine ihr Thema vielfältig umkreisende Produktion. Rousseau wird ebenso zitiert wie über den Pass als eine Art Zelle nachgedacht. Man kann “Boundaries” lehrreich nennen, ohne dass man sich aufdringlich ermahnt fühlen muss.

Sylvia Staude: “Was macht die Gans über New York”, Frankfurter Rundschau, Feuilleton, 02.07.2018

Vielen Gedanken, Bilder und Vorstellungen zu den Themen Zaun, Mauer und Zelle und die dazugehörigen Geschichten. (…) Da hat man es wirklich geschafft einen befremdeten und erstaunten Blick auf unsere Gegenwart zu werfen. Und am Schluss: Mauern beinhalten immer auch ihre Überwindung und sei es nur in der Phantasie.

Mario Scalla: “Wir schreiben das Jahr 2130” Hessischer Rundfunk- Frühkritik, 29.06.2018

Jump the fence

Wird Nidda zur Weltstadt theatrum mundi? Gibt es tatsächlich mitten in der Stadt, in der Mühlstraße 1 bis Ende April einen Kunstraum mit so offenen Angeboten, dass das Motto “Jump the fence- Spring über den Zaun, die Grenze” von allen Bürgern miterlebt werden kann?

Oberhessischer Kreisanzeiger, 03.03.2018 

So wurde gemalt und geklebt, geschnitten und gefaltet, anprobiert und geschminkt. Hinzu kam Musik aus anderen Ländern. Intensive Werkstatt- Atmosphäre baute sich auf, ein Song wurde getextet und komponiert. Viel Schönes ist so entstanden.

Oberhessischer Kreisanzeiger, 10.04.2018

Die Idee des Weltbürgerpasses ist kurz nach dem zweiten Weltkrieg entstanden. Statt sich in Nationalismus und Freund-Feind-Denken zu verstricken, waren die Menschen eingeladen sich als Bürger der einen Welt zu verstehen.

Oberhessischer Kreisanzeiger, 10.04.2018

  

Are you there

Eine intrikate und vielschichtige kleine Inszenierung … Are You There gibt denen, die ihr Land nicht mehr ertragen, in einer atmosphärisch dichten Inszenierung eine Stimme.

Sylvia Staude: „Wer spielt, wer verliert“, Frankfurter Rundschau, 18.03.2017

Die Frage, ob der „als Flüchtling fremdgelabelte“ Iraner in der allgemeneinen Wahrnehmnung irgendwann wieder der Mensch Saeed werde oder ob er die Grenze, die er überwinden musste immer mit sich trage wolle die Performance aushandeln.

Marie-Sophie Adeoso. „Erzählte Fluchtrealität“, Frankfurter Rundschau, 15.03.2017

Reales Geschehen und fiktionale Ergänzungen durchdringen einander, im ständigen Wechsel zwischen gesprochenen Passagen, eingeblendeten Landkarten und Videos entsteht bei aller Fragwürdigkeit dann eben doch das sehr glaubhafte und intensiv spürbare Dokument einer Flucht.

Matthias Bischoff: „Durch den langsamen Tunnel der Balkan-Route“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.2017

Beeindruckend die tolle technische Umsetzung der alltäglich-bizarren, doppelbödigen Geschichte …. Großes Lob für Jan Mechs Sounddesign aus Straßen-, Fahrten- und Basarszenen.

Marcus Hladek: „Bizzare Flucht aus Therean“, Frankfurter Neue Presse, 24.03.2017

Bist du da? Are you there? Ist die begleitende und leitende Frage an die Reisenden, die immer wieder durch die digitalen Kommunikationsmedien scheppert.

Lea Balzer, Journal Frankfurt, Nr. 7 März 2017

Wo stehst du?


Was bedeutet „Stadt für alle“? Darf man lange leer stehende Häuser, die der Stadt gehören, besetzen? Darf die Stadt sie polizeilich räumen lassen?

Janette Faure, Bornheimer Wochenblatt, 24.08.2015

Schade, dass der Stadtführer auf dem linken Auge ziemlich blind ist. Insgesamt jedoch ist das spannende Experiment sehr gelungen. Das Buch ist gespickt mit klugen Zitaten von Alexander Kluge, Theodor Adorno und Roland Barthes. Der lesende Flaneur lernt seine Stadt tatsächlich mit anderen Augen und aus einem anderen Blickwinkel kennen.

Rainer Schulze, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.11.2016

Für alle die Frankfurt einmal aus einer völlig neuen Perspektive betrachten wollen.

Frankfurter Rundschau, 14.08.2016

Das Buch leitet den Lesenden auf geheimen Wegen durch die Stadt und leitet ihn zugleich an, im Sinne eines aktivistischen Tourismus´ selbst Schritt für Schritt ein anderes Frankfurt zu machen.

Esther Boldt, Journal Frankfurt Nr. 20/ 16

Das neue Wiesbaden

Die Frankfurt Künstlerin Eleonora Herder, die Bühnenbildnerin Sabine Born, die Prgrammierin Alla Poppersoni und ein Team von Sozialarbeitern der Kulturinitiative Schelmengraben Bunt haben diese Ausstellung die bereits in anderen Städten zu sehen war, auf lokale Gegebenheiten angepasst. Der Effekt ist verblüffend, doch sollte man Zeit und Konzentration mitbringen.

Anja Baumgart Pietsch, Wiesbadener Kurier, 16.11.2016

Die meisten Wiesbadener übrigens dürften auch nicht wissen, was eine Zwofadolei ist. Der berühmte Architekt Ernst May hatte das „Zweifamilienhaus mit Doppelleitung“, also eine „Zwofadolei“, in den zwanziger Jahren entworfen. Dass es sie nicht nur im „Neuen Frankfurt“ gibt, sondern auch in Wiesbaden, weit weg vom historischen Zentrum, am Schelmengraben in Dotzheim, hat Eleonora Herder mit Maria Isabel Hagen und Sabine Born zu einer Performance bewegt, mit der sie Bewohner des heutigen Schelmengrabens, die Thesen Mays und das Publikum vor einem hübschen Doppelhausmodell zusammenbringen.

Eva Maria Magel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.06.2015

Poranny Spacer

Herder und Wróblewski haben es geschafft die journalistische Geste des großen Reporters Kapuścisnki noch einmal zu wiederholen, die Maschine der Erinnerung noch einmal in Bewegung zu setzen und uns gleichzeitig auf sehr eigenen Fährten zurück in die Vergangenheit zu führen.

Roman Pawlowski, Gazeta Wyborcza, Warschau, 25.09.2015

Site of fiction

Das Projekt „Site of fiction“ verstört die Erwartungen des Publikums durch die geniale Form seiner Publikumsbeteiligung.

Lukáš Jiřička, A2 Magazin, Prag, 17.07.2013

Und die Tatsache, dass ich mich von anderen beobachtet fühle, führt auch zu einer Selbstbeobachtung meiner Aktionen, in der mir diese auf einmal wie gespielte Aktionen vorkommen. D.h. in gewisser Weise schaue ich mir dabei zu, wie ich mich vor unbekannten Zuschauern als Rolle spiele – was gleichzeitig die Frage aufwirft, ob ich dies nicht vielleicht auch in einem gewöhnlichen Zimmer, vermeintlich unbeobachtet, immer irgendwie tue.

André Eiermann, Juli 2013

Eine einzigartige Theatererfahrung.

Vera Zimmermann, Oberhessische Presse, 25.06.2013

Ola Nocturna

Bei Bewegung einzelner Musiker durch den Raum gewannen sie eine dreifache Präsenz: als Liebhaftige, als Schattenentwurf im Scheinwerferlicht und zusätzlich noch einmal als filmissche Projektion.

Elisabeth Risch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Vasquéz’ Stück arbeitet raffiniert mit Projektionen, Videos und Verwirrungs-Effekten (Eleonora Herder, Arne Köhler) und gestaltet das Thema des Verschwindens in der Zeit mit klug eingesetzter Technik.

Hans Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau, 08.02.2011

LULU. To all our lovers

Das Stück hat nicht nur eine Besonderheit aufzuweisen, sondern ist gespickt mit einer Vielzahl von Ideen, Kreativität und technischem Einfühlungsvermögen für die erfolgreiche Umsetzung der aufwendigen Produktion. Ein Phänomen ist sicherlich der Ort des Schauspiels. Denn die Besucher befinden sich nicht im gleichen Raum mit den Akteuren. Sie sind noch nicht einmal im selben Haus.

Gießner Allgemein Zeitung, 25.07.2011

Unter der Regie von Eleonora Herder und Falk Rößler ist ein Drama mit abwesender Protagonistin entstanden. Die Figur der Lulu verstehen sie als postmodernen Zustand einer Gesellschaft, die sich als Gemeinschaft aufgegeben hat. Es geht vielmehr darum, sich so zu inszenieren, dass die Blicke und Beurteilungen der anderen die eigene Persönlichkeit ausmachen. Der Blick des anderen definiert uns, die ständige Beobachtung stellt die Persönlichkeit erst her.

Fiona Sara Schmidt, Gießner Zeitung, 25.07.2011