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Akademie der radikal Sorgetragenden

ada_kantine | Festival Politik im Freien Theater, Frankfurt am Main 2022

7. & 8. Oktober 2022 // 9 – 20 Uhr

Mertonstraße 30, 60406 Frankfurt

How to be not too careful, but full of care? Die ada_kantine ist eine Insel der Sorgetragenden auf umkämpftem Gebiet. Die Zukunft des Geländes ist ungewiss, die Sorgearbeit in der Küche geht weiter. Welche kollektiven Praktiken sind hier in den vergangenen zweieinhalb Jahren entstanden? Und inwiefern kann Sorgearbeit systemkritisch sein? An zwei Tagen diskutieren, träumen und kochen wir gemeinsam, entwerfen konkrete Utopien und wahnwitzige Pläne, schnippeln Gemüse, behaupten Theater, tanzen, kehren den Boden und caren uns um uns. Und wo bleibt eigentlich der Aufstand aus der Küche?

Kinderbetreuung vor Ort vorhanden (Freitag 15-20 Uhr / Samstag 09-20 Uhr).

Infos unter: maintenance-art@andpartnersincrime.org

Konzept und Idee: Nouria Behloul, Inga Bendukat, Eleonora L. Herder und Tim Schuster
Künstlerische Leitung: Eleonora L. Herder
Dramaturgie und Recherche: Inga Bendukat
Politische Strategie: Tim Schuster
Performative Moderation: Nouria Behloul
Konzeption Wandzeitung: Nouria Behloul
Film: Michelle Koprow
Phonothek der radikalen Selbst_Für_Sorge: Jana Bleckmann, Susanne Hübl, Sophia Igel und Johanna Steindorf
Grafik und Gestaltung: Victor Gorelik, Elise Pixel und Tatiana Tverdohlebova
Creative Producer: Sven Rausch
Produktionsassistenz und Praktikum Dramaturgie: Joanna Plastrotmann
Öffentlichkeitsarbeit: Tim Schuster
Awarness: Saeed Sedaghat und Subin
Kinderbetreuung: Das Kollektiv
Musik:
Siebdruckerrei: print now riot later
Risographie Wandzeitung: Victor Gorelik, Elise Pixel und Tatiana Tverdohlebova

In Kompliz*innenschaft mit der ada_kantine und allen ada_istas

Mit Beiträgen von:

ignite! Transformative Justice Kollektiv, Manuela Zechner, Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern, Bojana Kunst, Valeria Graziano & The Pirate Care Project, Grandhotel Cosmopolis Augsburg, Michael Trammer vom Film ‚Eigenbedarf – Leben auf dem Schleudersitz‘, PAH Barcelona, Gabu Heindl, u.a.

Grandhotel Cosmopolis Augsburg

Das Grandhotel Cosmopolis ist ein zivilgesellschaftlich getragener Ort, der sich mit künstlerischen und aktivistischen Werkzeugen um die zukunftsfähige Gestaltung von Lebensraum in der Stadt einsetzt. Diesbedeutet konkret, dass ein hauptsächlich von Freiwilligen getragenes Café, Atelierräume für Künstler*Innen und aktivistische Gruppen, ein außergewöhnliches Hotel, Veranstaltungsräume und eine Unterkunft für Geflüchtete tagtäglich gemeinsam unter einem Dach wirken und eine Utopie leben.

Manuela Zechner

Manuela Zechner ist Forscherin, Kulturarbeiterin und Moderatorin. SIe ist co-Initiatorin der recht neuen Common Ecologies School, macht das Earthcare Fieldcast mit Bue RübnerHansen, und leitet seit 2005 das Future Archive Project. Sie arbeitet zur Schnittstelle von Feminismus/Care und Ökologie, hat 2021 das Buch „Commoning Care and Collective Power“ herausgegeben, und ist derzeit als postdoc Teil des MovE Forschungsprojekts an der Uni Jena.

Ignite! Transformative Justice

Gerechtigkeit jenseits von Justiz, Polizei und Gefängnis: Transformative Gerechtigkeit

Warum reden wir in unseren Zusammenhängen so viel davon, dass wir die Polizei ablehnen und rufen sie dann doch immer wieder an? Oder sind komplett ratlos, wie wir ohne sie agieren sollen? Und warum haben wir auch nach all den Jahrzehnten feministischer Kämpfe immer noch keine etablierten Konzepte zum Umgang mit zwischenmenschlicher und sexualisierter Gewalt?Wir halten es für unabdingbar, unsere theoretische Ablehnung von Polizei und Patriarchat nicht nur als Stickermotive zu verwenden, sondern auch eine Praxis zu entwickeln, die Alternativen sucht und erarbeitet. Wir wollen sowohl einen Umgang mit Gewalt in unseren Zusammenhängen finden, der nicht auf den Prinzipien von Straflogik und staatlicher Gewalt beruht, als auch Verantwortung übernehmen für die Umstände, die auch in emanzipatorischen Gemeinschaften zwischenmenschliche Gewalt ermöglichen.

Valeria Graziano – Pirate Care Syllabus

Valeria Graziano is a cultural theorist, educator and organizer, currently based at the Centre for Advanced Studies, University of Rijeka, Croatia. Over the years, she has been involved in numerous research initiatives across the cultural sector and social movements and collaborated with a number of international cultural institutions, including documenta14; Impulse Festival; MACBA; Arts Council of England and Van Abbemuseum. She is one of the convenors of the Pirate Care Syllabus (https://pirate.care). For a list of publications, see: https://hcommons.org/members/valerix/

Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern

Wir sind Gesundheitskollektiv aus Bern, bestehend verschiedenen Personen aus dem Gesundheitswesen. Uns alle verbindet der Wunsch nach einem inkludierendem Gesundheitssystem mit niederschwelligemZugang und einem multidimensionalen Verständnis von und für die Gesundheit. Unter anderem stellen sich uns Fragen, wie: Wie lassen sich postkoloniale, antirassistische und feministische Einstellungen sowie politische Haltungen in unseren Arbeitsalltag einbauen? Wie können wir aber auch besagte Perspektiven und unsere Arbeit stets kritischhinterfragen und uns neues Wissen aneignen, um so neue Handlungsmöglichkeiten auszuarbeiten? Wir fordern aus diesem Grund auch, dass Themen wie strukturelle Diskriminierungsformen, Interdisziplinarität sowie Zugänglichkeit, Gleichheit und Hierarchie im Gesundheits-systemverstanden, reflektiert und so auch verändert werden können.

Bojana Kunst

Bojana Kunst is a philosopher, dramaturg and performance theoretician. She works as a professor at the Institute for Applied TheaterStudies in Justus Liebig University Giessen, where she is leading an international master program Choreography and Performance. She was as a researcher at the University of Ljubljana and University of Antwerp (till 2009), and later guest professor at the University of Hamburg (2009 –2012). She lectured and organized seminars, workshops and laboratories in different academic institutions, theaters, artistic organizations across Europe, and working continuously with the independent artistic initiatives, artists, groups and activists. Her research interest is contemporary performance and dance, arts theory and philosophy of contemporary art. She published Artist at Work, Proximity of Art and Capitalism, Zero Books, Winchester, London, 2015, and The Life of Art. Transversal Lines of Care, Ljubljana, 2021 (in Slovenian language).

Film: Sí se puede. Sieben Tage bei der PAH Barcelona

Plataforma de Afectados por la Hipoteca ist eine spanische Basisorganisation, die direkte Maßnahmen ergreift, um Zwangsräumungen zu stoppen und sich für Wohnungsrechte einzusetzen. Die PAH wurde im Februar 2009 in Barcelona als Reaktion auf die Finanzkrise von 2008 gegründet. Mittlerweile ist sie die wichtigste Opposition zur Wohnraumpolitik der Regierung und verteidigt das Recht für alle auf würdigen Wohnraum.Die Aktivist*innen widersetzen sichZwangsräumungen aufgrund von Zwangsvollstreckungen und gründeten eine Organisation der gegenseitigenemotionalen, bürokratischen und aktivistischen Unterstützung. Mehrere Zwangsräumungen konnten durch die PAH in Barcelona bereits verhindert werden. Der Film “Sí se puede. Sieben Tage bei der PAH Barcelona” von Pau Faus erzählt vom Alltag der Organisationin einer beliebigen Woche. Die Kameras sind auf das Innere der Organisation gerichtet, um –neben dem Drama der Zwangsräumungen –die enorme, unsichtbare Arbeit zu zeigen, die innerhalb der PAH geleistet wird. Spanien 2014, Regie: Pau Faus, 52 Minuten

Gabu Heindl

Gabu Heindl ist Architektin, Stadtplanerin und Aktivistin in Wien. Ihr Architekturbüro GABU Heindl Architektur fokussiert auf öffentlichen Raum und bezahlbares Wohnen. Lehre an der AA|Architectural AssociationLondon und seit September alsProfessorin für Architektur Stadt Ökonomie | Bauwirtschaft und Projektentwicklung an der Uni Kassel. Jüngstes Buch: Stadtkonflikte, Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung (2020)

Phonothek radikaler Selbst_Für_Sorge

Mal nein sagen, wenn etwas Zuviel ist
sich bei Freund:innen ausheulen und umarmt werden
einen Termin im Kalender mit sich selbst machen
sich berauschen und wild tanzen gehen
… ist das Sorgearbeit für dich? Oder wie kümmerst du dich eigentlich um dich? Hast du dich schonmal gefragt, ob die Sorge um deine eigenen Bedürfnisse etwas Radikales haben kann? Ja sogar ein wichtiger Beitrag zu einem fürsorglichen gesellschaftlichen Zusammenleben ist?

Mit diesen Fragen sind wir losgezogen und haben Selfcare Expert*innen gefragt und zwar nicht nur die aus der Shampoowerbung, sind durch Drogeriemärkte und die Feeds sozialer Medien flaniert, haben mit politischen Initiativen und Selbsthilfegruppen diskutiert und mit unseren Freund:innen gequatscht. In der Phonothek laden wir dich ein, selbst zu lauschen, wie Selbstfürsorge zwischen reiner Überlebensstrategie, Konsumapell und radikal politischem Anspruch neue Fragen für eine sorgende Stadtgemeinschaft aufwirft.
Die Phonothek basiert auf einem künstlerischen Rechercheprojekt, dass sich an der Schnittstelle von performativer Klangkunst und feministischer Stadtforschung bewegt. Im Recherchekollektiv involviert sind derzeit: Jana Bleckmann, Susanne Hübl, Sophia Igel und Johanna Steindorf.

Film: Eigenbedarf – Leben auf dem Schleudersitz

Ein Film von Raphael Knipping und Michael Trammer. Postproduktion: Hauke Dannenfeld, Sprecherin: Ruth Bohsung, Laufzeit: 37 Minuten, Sprache: Deutsch. Eine Freelance Underground Produktion.

Ina, Max, Carina und mehrere Freund*innen sind wohnungslos. Mitten im Corona Winter 2020 müssen sie teilweise im Freien schlafen. Städtische Notunterkünfte böten keine Perspektive, sagen sie. Im Angesicht der drohenden Kälte versuchen zunächst linke Aktivist*innen mit einer öffentlich angekündigten Besetzungsaktion städtischen Leerstand in Wohnraum für obdach-und wohnungslose Menschen zu verwandeln. Die Polizei räumt allerdings sofort. Auf einmal ergibt sich eine neue Möglichkeit dem Leben auf der Straße zu entfliehen. Aktivist*innen haben heimlich einen weiteren Leerstand geöffnet. Die Freund*innen haben echten Eigenbedarf und werden zu Hausbesetzer*innen. Über ein Jahr leben in der heimlichen Besetzung verschiedene Menschen wie auf dem Schleudersitz, immer in der Angst die Stabilität, die ein Dach über dem Kopf bietet, wieder zu verlieren.

Die einzelnen Programmpunkte können auch einzeln besucht werden.

Freitag, 7.10.2022

9 Uhr: Beginn Küchenschicht

10 Uhr: Begrüßung

10.30 Uhr: Gemüseschnippeln & Vortrag Valeria Graziano (Video)

11.30 Uhr: Aufbau Tische

12.30 Uhr: Onboarding: Wie werde ich ada_ista?

13 – 15 Uhr: Mittagessen

15 Uhr: Reflexionsrunde

15.30 Uhr: Gemeinsames Aufräumen & Grandhotel Cosmopolis Augsburg

17 Uhr: Arbeiten im Speisesaal & Vortrag Gabu Heindl

18 Uhr: Phonothek für radikale Selbst_für_Sorge

19 Uhr: FILM: Eigenbedarf. Leben auf dem Schleudersitz. Im Anschluss Gespräch mit dem
Regisseur Michael Trammer

Samstag, 8.10.2022

9 Uhr: Beginn Küchenschicht

9 Uhr: Onboarding: Wie werde ich ada_ista?

9.30 Uhr: Begrüßung

10 Uhr: Gemüseschnippeln & Vortrag Bojana Kunst

10 Uhr: Workshop Ignite! Kollektiv Transformative Justice (nur für ada_istas)

11 Uhr: Aufbau Tische & GoBanyo: Projekt Duschbus

13 – 15 Uhr: Mittagessen

15 Uhr: Reflexionsrunde

15.30 Uhr: Film: 7 Tage in der PAH Barcelona & Café und Kuchen

16.30 Uhr: Arbeiten im Speisesaal & Vortrag Manuela Zechner

18 Uhr: Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern: Workshop alternatives Gesundheitszentrum

20 Uhr: Aufräumen & Abschlußrunde // ada bleibt!

Das Programm findet in Kompliz*innenschaft statt mit: Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern, Bojana Kunst, Gabu Heindl, GoBanyo – Duschbus, Grandhotel Cosmopolis Augsburg, ignite! Transformative Justice Kollektiv, Manuela Zechner, Michael Trammer vom Film ‚Eigenbedarf – Leben auf dem Schleudersitz‘, PAH Barcelona, Phonothek radikaler Selbst_Für_Sorge, Valeria Graziano & The Pirate Care Project, u.a.

Es gibt Kinderbetreuung!

Das komplette Programmheft mit allen Infos gibt’s hier:

Die ‚Akademie der Sorgetragenden‘ ist eine Kooperation von andpartnersincrime mit der ada_kantine und Teil des Langzeitprojektes MaintenanceArt von andpartnersincrime zur Verknüpfung von Sorgearbeit und Kunst.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten derBundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

andpartnersincrime wird gefördert durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main.

Akademie der radikal Sorgetragenden, ein Film von Michelle Koprow.