Elena Polzer arbeitet seit 2001 als selbstständige Produzentin und Übersetzerin (dt-eng-jap) mit einer großen Bandbreite von Tanz- und Theaterschaffenden zusammen. Sie ist eine der Gründerinnen von ehrliche arbeit – freies Kulturbüro, eine Plattform für freie darstellende Künste, und begleitete viele Jahren u.a. die Arbeit des Berliner Choreografen Christoph Winkler und der Puppentheatergruppe Das Helmi. Ihre eigenen Arbeiten als Kuratorin, Performerin und Dramaturgin kreisen u.a. in Zusammenarbeit mit Zwoisy Mears-Clarke, Olivia Hyunsin Kim und Sheena McGrandles um Themen wie Kollektivität, Feminismus, gewaltfreie Kommunikation, die Bedeutung des Handwerks, Textilien, Ritual und Magie. Seit 2023 auch in enger Zusammenarbeit mit andpartnersincrime.
ist seit 2022 partner in crime. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Soziologie in Frankfurt und Prag. Während ihres Studiums engagierte sie sich leidenschaftlich in der Hochschulpolitik und vertrat die Studierenden ihres Instituts in Gremien und Vollversammlungen. Die Genealogie der Sorge(-arbeit) im und um das Theater hat sie während ihres Studiums sehr beschäftigt und wurde schließlich zum Thema ihrer Bachelorarbeit. Joanna ist seit Herbst 2020 in der ada-Kantine aktiv. Angefangen hat sie bei andpartnersincrime als Praktikantin in der Dramaturgie. Mittlerweile ist sie ein festes Mitglied des Performancezusammenschlusses und zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Mitarbeiterin bei den Produktionen von andpartnersincrime.
Born 1989 in Zurich, Nouria Behloul studied transmedia art at the University of Applied Arts in Vienna. Her readings and (lecture) performances have taken place in „Über Brücken – Bridging“ in Cologne, abc Projektraum in Hamburg, hopscotch reading room in Berlin (2022), at the Mousonturm in Frankfurt (2021) and in public spaces in Frankfurt, Vienna, Los Angeles and Berlin. Most recently her work was on view at GAK Bremen. In her interdisciplinary practice, she is interested in politics and poetics of social structures. Collage is thought of as a tool through which she explores forms of narrations that are polyphonic (and sometimes multilingual), making references of ambiguities and contradictions tangible. Bringing together text, visual and sonic (archival) material she is working in various performative settings.
Stadtplanung hat also einen signifikanten Einfluss auf das Aufwachsen und die sozialen Aufstiegsmöglichkeiten von Kindern. In sozial schwächeren Nachbarschaften kommt es oft zu einer Agglomeration von Defiziten in der Gestaltung der Außenräume, die die kindliche Entwicklung beeinträchtigen und zu einer Exklusion von gesellschaftlicher Teilhabe führen.
In „Der kindliche Blick“ haben die Regisseurin und Dramaturgin Eleonora Lela Herder und der Videokünstler Jos Diegel sich aus künstlerischer Perspektive mit dem Themenkomplex „Geographie der Kindheit“ auseinandergesetzt. Im Vordergrund stand hierbei die Frage, welche Teilhabe- und Mitgestaltungsmöglichkeiten Kinder und Jugendliche am urbanen Raum haben. Dabei sollte ein Perspektivwechsel durchgeführt werden: für welche angenommene Norm wurde der öffentliche Raum konzipiert und was für Blickwinkel und Perspektiven ergeben sich für diejenigen, die in diesem Raumentwurf nicht mitgedacht werden? Welche darstellerische Mittel machen den kindlichen Blick auf Stadt für Erwachsene erfahrbar?
Sinem Dinara Hartmann, Malou Löffler, Ben Zeisler, Kira-Katharina Zimmermann
Natalie Hadarie, Anna Döhler, Finja Döhler, Timmy Eggert, Emilia Ehrenberg, Josephine Etumunu, Sinem Dinara Hartmann, Anton Hermann, Raciel, Carlos Ros, Fanny Schreiber, Saskia Schürmeier, Alina Stäbler, Oskar Stäbler, Diana Sulaimani, Anna Sophie Ulrich, Emily Wende
Künstlerische Leitung: Eleonora L. Herder Kamera, Schnitt, Videodesign: Jos Diegel Kamera, Schnitt, Locationscouting: Michelle Koprow Sounddesign und Komposition: Jonas Harksen Produktionsdramaturgie: Sarah Charlotte Becker Creative Producer: Sven Rausch
TEAM HEIZHAUS/Projekt GRÜNAU ON TOUR
Choreographie und Einstudierung: Johanna Uhle & Mechthild Schade Betreuung: Mandy Unger, Laura Wilmer Pädagogische Betreuung: Marie Molle, Paul Illner, Josefine Bartl
Oma Brigitte. Erzieherin in der DDR. Michelle, 1990er Jahren in Grünau großgewordenMadlen, 1994- 1998 in einem Kinderheim in Grünau
„Der Laternenpfahl da hinten schmeckt, wie wenn man sich auf die Lippe oder Zunge gebissen hat. Den darf man aber nur im Sommer anlecken. Im Winter bleibt man dran kleben.“
Zitat einer Bewohnerin in Grünau
Erinnerst du dich noch an die Zeit, in der du Ampeln auf grün schnipsen konntest? In der die Pfützen nach einem Sommergewitter große Seen waren und die Ritzen im heißen Asphalt geheime Zeichen – wenn man drauftritt, ist man sofort tot. Weißt du noch als du die Welt wegblinzeln konntest? Als du beim Schaukeln abheben und das ganze Viertel überfliegen konntest?
Ausgestattet mit Tablets und Kopfhörern, geleitet von einer kleinen Reiseführerin, ziehen andpartnersincrime mit dem Publikum durch die Großwohnsiedlung Grünau, suchen nach Schlupflöchern, Spielplätzen und Aussichtspunkten. Auf den Tablets ziehen Videos der Umgebung vorbei, werden dirigiert, verschieben sich. Wir sehen Bilder aus anderen Zeiten, hören verschiedene Gedanken zu diesem Ort. Welche Teilhabemöglichkeiten haben Kinder, die hier aufwachsen, zwischen Plattenbauten, grünen Wiesen und Bänken aus Beton? Wie machen sie diesen Raum zu ihrem? Und wie könnte dieser Ort aussehen, wenn er sich ihren Bedürfnissen anpasst?
#TurnTheWorldBlue #kinderrechte
Letzten Sommer haben wir uns auf eine Recherchereise nach Grünau begeben – jenem Leipziger Stadtteil, der in den Siebzigern als großes Versprechen und moderner Wohnraum für alle erbaut wurde und heute als Platte und Problembezirk verschrien ist. Wir wollten herausfinden, wie es ist, hier aufzuwachsen, zwischen Plattenbauten, grünen Wiesen und Bänken aus Beton. Welche Teilhabemöglichkeiten haben Kinder in Grünau? Wie machen sie diesen Raum zu ihrem? Lassen sich kindliche Bedürfnisse und Systemarchitektur vereinen oder sprengen sie sich gegenseitig?
Mit all diesen Fragen im Gepäck sind wir immer wieder nach Grünau gefahren, haben uns mit verschiedenen Jugend- und Kulturzentren verbündet und so verschiedenste Grünau-Expert*innen zwischen 9 und 13 Jahren kennengelernt, die uns ihre Aneignungsstrategien des öffentlichen Raums verraten haben. Daraus ist ein Videowalk entstanden, der das Publikum raus aus dem Theater und rein in die Betonlabyrinthe Grünaus führt. Geleitet von unterschiedlichen kleinen Guides ziehen die Zuschauer*innen durch den Stadtteil, suchen nach Schlupflöchern, Spielplätzen und Aussichtspunkten. Dabei werden sie angeregt, ihre Umgebung wieder mit den Augen eines Kindes zu sehen und sich zu erinnern, wie das war, damals, als sie alle Ampeln auf grün schnipsen konnten. Als die Pfützen nach einem Sommergewitter Badeseen waren und die Ritzen im heißen Asphalt geheime Zeichen. Als sie noch mit der Tram bis zum nächsten Geburtstag fahren konnten, damit er schneller kommt. Also steigt ein, wir treffen uns am 20. November!
Darstellerinnen Live Performance:Sinem Dinara Hartmann, Kira-Katharina Zimmermann Voice-Over: Miriam Klüh
DARSTELLER*INNEN IM FILM: Guides: Sinem Dinara Hartmann, Malou Löffler, Ben Zeisler, Kira-Katharina Zimmermann Reporter*innen: Sinem Dinara Hartmann, Malou Löffler, Ben Zeisler, Kira-Katharina Zimmermann
Natalie Hadarie, Anna Döhler, Finja Döhler, Timmy Eggert, Emilia Ehrenberg, Josephine Etumunu, Sinem Dinara Hartmann, Anton Hermann, Raciel, Carlos Ros, Fanny Schreiber, Saskia Schürmeier, Alina Stäbler, Oskar Stäbler, Diana Sulaimani, Anna Sophie Ulrich, Emily Wende
Künstlerische Leitung:Eleonora L. Herder Dramaturgie:Nele Beinborn Videodesign + Videoproduktion: Jos Diegel 1. Kamera: Jos Diegel 2. Kamera: Michelle Koprow Schnitt:Jos Diegel, Michelle Koprow Ausstalttung:Michelle Koprow Sounddesign + Musik: Jonas Harksen Produktionsdramaturgie: Sarah Charlotte Becker
Choreografie der Tanzszenen im Film: Johanna Uhle, Mechthild Schade Pädagogische Betreuung: Marika Fleischhauer, Marie Molle, Paul Illner, Josefine Bartl Creative Producer: Sven Rausch
Eine Produktion von andpartnersincrime in Koproduktion mit LOFFT – DAS THEATER. In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Heizhaus in Leipzig-Grünau, dem Theatrium (großstadtKINDER e.V.), dem Offenen Freizeittreff Völkerfreundschaft e.V. und den Leipziger Verkehrsbetrieben LVB. Gefördert von der Stadt Leipzig – Kulturamt und vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. andpartnersincrime erhält eine Mehrjahresförderung der Stadt Frankfurt am Main.
Alles zieht vorbei, Teaser 2022
Trailer ALLES ZIEHT VORBEI, Jos Diegel 2022
Alles zieht vorbei, komplette Dokumentation, Jos Diegel, 2022 (Password: Grünau4ever!)
Sven Rausch, Akademie der radikal Sorgetragenden, 2022
Sven Rausch
Sven Rausch ist seit 2020 als freischaffender Kulturproduzent und Dramaturg tätig. Im Jahr 2019 übernahm er die Organisationsleitung des internationalen Tanzfestivals TanzArt ostwest am Stadttheater Gießen und arbeitete seither mit theparanormalφeergroup sowie Krężel und Huari Mateus zusammen. Dramaturgisch begleitete er die Tanzproduktion Macbeth unter der Choreografie von Steffen Fuchs am Stadttheater Koblenz. Seit 2022 ist Sven Produktionsleiter bei andpartnersincrime.
ist als Video-Performance Künstlerin im Kollektiv „Koprow&Preßmar“ tätig. Neben Performances und Kurzfilmen erarbeitet das Kollektiv Audiowalks, Podcasts und Installationen. Während sie zurzeit ihren Master in Angewandter Theaterwissenschaft in Gießen macht, arbeitet sie außerdem als künstlerische Leitung beim Jugendtheaterprojekt „Meschugge – Der Hass, der uns spaltet, geht uns alle etwas an“. In ihrer Freizeit baut sie gerne Maschinen, die außerhalb des Kunstkontexts absolut sinnlos sind oder trinkt Kaffee.
studierte Theaterwissenschaft und British Studies in Mainz und Contemporary Theatre, Dance and Dramaturgy in Utrecht. Von 2017 bis 2021 war sie als Dramaturgieasisstentin am Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt und betreute dort verschiedene Projekte, unter anderem auch „Auto-nomie. Eine Geschichte über unabhängiges Bewegen.“ von andpartnersincrime, sowie Projekte für junges Publikum beispielsweise “Schulausflug” von imaginary company (Einladung zum Augenblick Mal! 2021) oder “1001 Sorrys” von Brands/Sistig/Steinmair. In ihrer dramaturgischen Arbeit spiegeln sich oft formale und damit einhergehende inhaltliche Dekonstruktion und deren ästhetische Umsetzungsformen wider. Seit Anfang 2022 ist sie Projektmitarbeiterin bei Wege ins Theater, der Kultur macht stark!-Förderung der ASSITEJ e.V.
Alles zieht vorbei, 2022. Copyright: Mim Schneider
Jos Diegel
(*1982 NIEDERLANDE/ DEUTSCHLAND) ist Filmemacher und bildender Künstler. Er studierte bis 2010 Freie Kunst und Audiovisuelle Medien an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und in der „Free Class“ der Städelschule, Frankfurt am Main. Er lebt und arbeitet in Leipzig und Offenbach am Main.
Seine Filme und Performances wurden international präsentiert u.a. im Rahmen von Lichter Filmfest International (Frankfurt), DokFest (Kassel), Berlinale (Berlin), Video Art Fest (Athen), Intern Media Art Festival (Nova Gorica), Arse Elektronika (San Francisco), Xin Dan Wei, (Shanghai), Center for contemporary Art (Plovdiv), Museo d’arte contemporea Roma (Rom), Salzburger Kunstverein (Salzburg) und The Lodge Gallery (New York).
Jos Diegel war als Videokünstler beteiligt an Theaterprojekten am Schauspiel Frankfurt, am Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr am Mousonturm Frankfurt, im Studio Naxos und am Theater Gessnerallee Zürich.
In der 24. Ausgabe der Zeitschrift für Medienwissenschaften reden wir über unsere Erfahrung mit der ada_kantine. In dem Gespräch zwischen Eleonora Herder, Tim Schuster, Inga Bendukat, Phries Künstler und Jana Mangold geht es um die Rolle von (uns als) Künstler*innen bei einem sozialen Nachbarschaftsprojekt. Thema des Hefts MEDIEN DER SORGE sind Praktiken und Techniken des Kümmerns und der Besorgnis, aber auch Politiken von Affekten, Formen der Regierung und ihre Verschränkungen.
Infos zum Heft und den Artikel als Gratis-pdf gibt es hier.