Leere Stadt (UA)
Staatstheater Kassel, 2023
Investigative Performance
Premiere 19. Mai 2023
In Leere Stadt setzen andpartnersincrime den leerstehenden Häusern Kassels die Geschichten derjenigen gegenüber, die nicht (mehr) darin wohnen. Die Menschen, die Zwangsgeräumten, die Obdachlosen. Über Interviews mit Kasseler Bürger*innen, die akut von Zwangsräumungen und Verdrängung bedroht sind, bringen sie deren Erfahrungen auf die Bühne.
Für das Stück hat andpartnersincrime gemeinsam mit dem Filmkollektiv „Freelance Underground“ investigativ zum Zusammenhang von Leerstand und Wohnungslosigkeit recherchiert.
In einer Reihe von filmischen Interviews nähert die Regisseurin Eleonora Herder sich den persönlichen Geschichten von Kasseler Bürger*innen, die entweder ihre Wohnung verloren haben, weil sie aufgrund wirtschaftlicher Notlage zwangsgeräumt wurden, die an einem bestimmten Punkt ihrer Biographie von einer solchen Zwangsräumung bedroht waren, oder die bereits seit längerem ohne festen Wohnsitz leben.
Auf der Bühne beleuchten die beiden Investigativjournalisten Max (Marius Bistritzky) und Nika (Sandro Šutalo) die strukturellen Hintergründe von spekulativem Leerstand und einer „zweiten Welle“ der Gentrifizierung, welche aktuell die Stadt Kassel erreicht. Während ihrer Recherche stoßen sie auf immer mehr brisante Fälle und zweifelhafte Strategien von Immobilien- und Investmentfonds, aber auch öffentlichen Wohnungsbaufirmen. Dabei ist nicht alles, was die beiden auf der Bühne herausfinden Fiktion…
Infos unter: PROGRAMMHEFT Leere Stadt (UA)
Mit: Marius Bistritzky und Sandro Šutalo
Sowie Interviews mit: Bettina v. Klopmann, Faowzia M., Hildegard Schwarz, Jenny Schirmer, Richard Brox, Siegfried Matzel, Tine Krauskopf, Ulrike Petschelt und „Nora“.
Regie / Texte/ Kostüme: Eleonora Herder
Regiemitarbeit / Recherche: Inga Bendukat
Dramaturgie: Katja Prussas
Bühnenbild: Johanne Schröder
Video-Dokumentation und Schnitt: Michael Trammer und Raphael Knipping (Freelance Underground)
Musik: Jan Mech
Regieassistenz/ Abendspielleitung: Tim Wittkop
Ausstattungsassistenz: Kuan- Jung Lai
Soufflage/ Produktionshospitanz: Anna Zoé Bellmann
Wissenschaftliche Mitarbeit: Gabu Heindl, Vincent Hildenhagen, Nina Manz, Florine Schüschke.
Ein investigatives Theaterstück von andpartnersincrime und Freelance Underground in Kooperation mit Kasseler Initiativen und Wohnungslosen. Die Performance wird dem WH22 und ihrem Kampf für mehr Freiräume gewidmet
Dieses Projekt wurde wissenschaftlich begleitet von einem Forschungssemester zum Thema Leerstand der Universität Kassel, FB06 Architektur – Stadtplanung – Landschaftsplanung
andpartnersincrime wird gefördert durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main
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Der Uraufführung des Stücks ”Leere Stadt“ im Theater im Fridericianum war eine umfangreiche Recherche vorausgegangen. Wie deren Ergebnisse am Freitagabend auf die Bühne gebracht wurden, hat das Premierenpublikum mit viel Beifall gewürdigt. […] Wie wars? Aufwühlend.
Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 22.05.2023, Mark-Christian von Busse
»Man gönnt den Obdachlosen nicht mal ihren Dreck unter den Fingernägeln« rappt der Rapper Disaster. Das Staatstheater Kassel möchte mit einem Theaterabend »den Dreck mit Zahnstochern hervorpopeln« und ihn den Verantwortlichen aufs Pausenbrot schmieren. Dafür suchen sie mit Asphalt Zeitzeugen und Betroffene für Interviews.
Magazin Asphalt 03/2023, 07.03.2023, Ute Kahle
Die Medien- und Performancegruppe andpartnersincrime will den leerstehenden Häusern Kassels die Geschichten derjenigen gegenübersetzen, die nicht (mehr) darin wohnen.
Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 09.03.2023, Bettina Fraschke
Für die Theaterproduktion „Leere Stadt“ (Premiere 19. Mai) sucht das Staatstheater Kassel Menschen, die von ihren Erfahrungen mit Zwangsräumungen, der Angst vor Obdachlosigkeit und Verdrängung und dem Leben auf der Straße erzählen wollen.
Online Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis, 24.02.2023, Gerald Schmidtkunz