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Über das Unbehagen zu wohnen

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Über das Unbehagen zu wohnen

Lecture Performance mit Tee und Dias

Eine Produktion von andpartnersincrime

Schweizer5, Schweizer Straße 5, Frankfurt am Main

30.11.2023 – 09.12.2023

In der Neuproduktion “Über das Unbehagen zu wohnen” begibt sich die Regisseurin Eleonora L. Herder auf die Suche nach den verschwiegenen Echos ihrer Familiengeschichte. 

Was macht die silberne Teekanne aus einem jüdischen Kaufhaus 73 Jahre nach ihrem Verschwinden auf dem Bahnhof Berlin Spandau? Wie wurde die in Sizilien verbreitete Amöbenruhr zur Komplizin nationalsozialistischer Rassenpolitik? Was haben die Schlaftabletten der Großmutter der Regisseurin mit dem Tod von Ingeborg Bachmann zu tun? Wer hat das Hakenkreuz an dem Grab ihres Urgroßvaters abgemeißelt und wo ist das Ohr von John Paul Getty dem III. heute?

Diesen und weiteren drängenden Fragen versucht die Lecture Performance „Über das Unbehagen zu wohnen“ auf die Spur zu kommen. 

In einem vermeintlich privaten Wohnzimmersetting erzählt Herder anhand von Dokumenten und Objekten ihrer Familie eine alternative Geschichte deutsch-jüdischer Identität, in der die Grenzen zwischen Politischem und Privatem, zwischen Opfer- und Tätergeschichte verschwimmen. Immer wieder stellt sich eine Rastlosigkeit ein und die Frage, ob es überhaupt möglich ist, bei sich zuhause zu sein.

Sprache: Deutsch

Dauer: ca. 75 Minuten

Performance: Despina Apostolou, Lela Herder und Liese Lyon
Klavier: Despina Apostolou
Off-Stimme: Beatrice Magnus-Wiebel
Text und Regie: Eleonora L. Herder
Dramaturgie und Recherche: Tim Schuster
Creative Producer: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Bühne, Kostüm und Lichtdesign: Marina Rengel Lucena
Sounddesign und musikalische Beratung: Jonas Harksen
Produktionsassistenz und Öffentlichkeitsarbeit: Joanna Plastrotmann
Abendpsielleitung: Maren Burger
Grafik: Anna Pirot und Felix Kosok (Bureau 069)
Location Scouting: Michelle Koprow
Beratung: Jan Mech

In Gedenken an Simon

Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Rudolf Augstein Stiftung und dem Fonds Darstellende Künste im Programm Produktionsförderung aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit freundlicher Unterstützung durch Schweizer5.

Andpartnersincrime erhält eine Mehrjahresförderung der Stadt Frankfurt am Main. 

Premiere Donnerstag, den 30.11.2023, 19 Uhr – AUSVERKAUFT!

Freitag, den 01.12.2023, 19 Uhr

Samstag, den 02.12., 17.30 Uhr mit Kinderbetreuung (um Voranmeldung unter tickets@andpartnersincrime.org wird gebeten)

Donnerstag, den 07.12.2023, 19 Uhr

Freitag, den 08.12., 19 Uhr

Samstag, den 09.12., 17:30 Uhr mit Kinderbetreuung (um Voranmeldung unter tickets@andpartnersincrime.org wird gebeten)

Tickets unter: www.eventbrite.de
(bei ausverkauften Vorstellungen können unter tickets@andpartnersincrime.org mit vollständigen Namen noch Restkarten erworben werden)
Bei Problemen mit der Zahlung über paypal oder für ermäßigte Karten Email an: tickets@andpartnersincrime.org (bitte vollständigen Namen angeben)

„“In meiner Familie“, so heißt es gleich zu Beginn, „wird unglaublich viel geredet. Und doch ist ist sie geprägt vom Verschweigen.“ Und schon ist man redend, plaudernd, sich erinnernd, mittendrin in der Performance.“
Frankfurter Allgmeine Zeitung

“„Über das Unbehagen zu wohnen“ verspricht kuriose Gestalten und wunderschöne Fotos. Es ist eine intime Abendveranstaltung für all jene Menschen, die kurz vor Weihnachten mal keine Lust auf die typischen, kitschigen Weihnachtstheaterstücke haben und stattdessen bei einer Tasse Tee an Zeitgeschehen und Politik interessiert sind, findet Polzer.“

Journal Frankfurt

„“Über das Unbehagen zu wohnen“ ist eine tastende Performance, eine berührende. Manches erkennt man aus der eignene Familie wieder, anderes klingt ziemlich wild.“
Frankfurter Rundschau

Trailer Über das Unbehagen zu wohnen (UA)
Videodokumentation Über das Unbehagen zu wohnen (UA)

AFTER DEMOCRACY

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©Robert Schittko

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©Robert Schittko
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©Robert Schittko

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AFTER DEMOCRACY

Performative Führung durch den Frankfurter Römer

Eine Produktion von andpartnersincrime und Mañana Bold im Rahmen des Programms „Formations of Power – Performing Democracy“

28.-30. Juli 2023 // Eintritt frei

Einmal kurz vorgespult: Wir schreiben das Jahr 2038, die Theater und Parlamente stehen schon lange leer. Die repräsentative Demokratie wird in den Geschichtsschulbüchern in dem Kapitel „Herrschaftsformen des 19. und 20. Jahrhunderts“ aufgelistet.

Was zu ihrem Zerfall führte, ist unklar: War es die Pandemie der 2020er Jahre, die heute gemeinhin als Blaupause einer postdemokratischen Gesellschaftsordnung gilt? War es der sogenannte „freie“ Markt, der ab 1990 große Teile der politischen Entscheidungsprozesse übernahm? War es der anschließende Aufstieg autoritärer Parteien, der die Demokratie von innen aushöhlte? Oder haben wir einfach irgendwann aufgehört, an die Gestaltbarkeit unserer Gegenwart zu glauben?

Auf den Spuren dieser Fragen führen uns die Geschichtsprofessorin Shahrzad Osterer und ihr wissenschaftlicher Mitarbeiter Marc Behrens durch die Ruinen des Frankfurter Rathauses.

Nach ihrer gefeierten Online-Performance DAS PARLAMENT öffnen andpartnersincrime nun erstmals die Tore des „echten“ Frankfurter Rathauses für eine interessierte Öffentlichkeit. Auf einem ca. 90 minütigen Spaziergang durch den Römer zeigen sie uns die vergessenen Ruinen der Demokratie, die bis dato nur einer kleinen Gruppe von Eingeweihten zugänglich waren.

Die Führung ist kostenlos und beginnt am Haupteingang Historisches Museum Frankfurt.

Um eine Anmeldung wird gebeten unter anmeldung@mananabold.de

Sprache: Deutsch

Dauer: ca. 90 Minuten

Cast & Credits

Text und Künstlerische Leitung: Eleonora Herder
Dramaturgie und Recherche: Tim Schuster
Performerin und Sprecherin: Shahrzad Osterer 
Komposition, Sounddesign, Performance: Marc Behrens
Live-Musik: Sze Fong Yeong
Gestaltung und Bühnenbild: Anna Sukhova
Kostüm: Tanya Tverdokhlebova
Live-Videotechnik und Kamera: Michelle Koprow Videodokumentation: Lukas Birkhofer
Assistenz: Joanna Plastrotmann
Creative Producer: Elena Polzer (ehrliche Arbeit)
Öffentlichkeitsarbeit: Tim Schuster & Joanna Plastrotmann
Mit Redebeiträgen von: Inga Bendukat, Stephan Siegler und Matthias Pees

Eine Produktion von andpartnersincrime und Mañana Bold. Das Programm Formations of „Power – Performing Democracy“ wird von der Stiftung Kunstfonds und vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main im Rahmen des 175. Jubiläums der Nationalversammlung in der Paulskirche gefördert. Kooperationspartner des Programms sind das Netzwerk Paulskirche sowie das Lindley Lindenbergs Hotel. „After Democracy“ basiert auf der Produktion „DAS PARLAMENT“, deren Erarbeitung vom Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Fonds Darstellende Künste gefördert wurde und entsteht als eigenständige Weiterentwicklung im Rahmen des kuratierten  Programms des Kunstvereins Mañana Bold e. V. während der Tage der Demokratie des Netzwerks Paulskirche. Die Neuproduktion wird ermöglicht und gefördert durch die Stiftung Kunstfonds und das Kulturamt der Stadt Frankfurt.

In Kooperation mit Künstlerhaus Mousonturm und Historisches Museum Frankfurt

Gefördert von Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessisches Miniserium für Wissenschaft und Kunst und dem Fonds Darstellende Künste

Freitag 28.07.2023, 15:30h !AUSGEBUCHT!

Samstag 29.07.2023, 12:00h und 15:30h !AUSGEBUCHT!

Sonntag 30.07.2023, 12:00h und 15:30h !AUSGEBUCHT!

Eintritt frei. Anmeldungen bis 2 Stunden vor Beginn des Walks an: anmeldung@mananabold.de

Beginn am Historischen Museum Frankfurt. Saalhof 1 (ehemals Fahrtor 2), 60311 Frankfurt.

Der Walk ist barrierefrei.

Videodokumentation der Performance:

Videodokumentation After Democracy

„After Democracy scheint mehr als alles andere ein Plädoyer für das Theater. Nicht nur als bürgerliche Institution und Tempel der Kultur, sondern vor allem als ein sozialer Ort, an dem Abend für Abend, Spielzeit für Spielzeit die Frage des Zusammenlebens neu verhandelt wird.“

Frankfurter Allgmeine Zeitung

„Der Humor im absichtlich chaotisch inszenierten Walk zündet durchaus. Der Hintergrund ist aber ernst. […] Das Stück ist eine willkommene und vor allem gelungene Erinnerung daran, dass Demokratie nie selbstverständlich ist.“

Frankfurter Rundschau

„In der Performance After Democracy wagen sich andpartersincrime an ein ziemlich düsteres Gedankenexperiment, denn hier ist die Demokratie bereits gescheitert. Zeitzeug*innen kommen zu Wort und Herrschaftssymbole der Römer-Architektur werden genauer in den Blick genommen. Was war repräsentative Demokratie, wie hat sie funktioniert?“

Schirn Magazin

Leere Stadt (UA)

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Leere Stadt (UA)

Staatstheater Kassel, 2023

Premiere 19. Mai 2023

In Leere Stadt setzen andpartnersincrime den leerstehenden Häusern Kassels die Geschichten derjenigen gegenüber, die nicht (mehr) darin wohnen. Die Menschen, die Zwangsgeräumten, die Obdachlosen. Über Interviews mit Kasseler Bürger*innen, die akut von Zwangsräumungen und Verdrängung bedroht sind, bringen sie deren Erfahrungen auf die Bühne. 

Für das Stück hat andpartnersincrime gemeinsam mit dem Filmkollektiv „Freelance Underground“ investigativ zum Zusammenhang von Leerstand und Wohnungslosigkeit recherchiert.

In einer Reihe von filmischen Interviews nähert das Künstlerkollektiv sich den persönlichen Geschichten von Kasseler Bürger*innen, die entweder ihre Wohnung verloren haben, weil sie aufgrund wirtschaftlicher Notlage zwangsgeräumt wurden, die an einem bestimmten Punkt ihrer Biographie von einer solchen Zwangsräumung bedroht waren, oder die bereits seit längerem ohne festen Wohnsitz leben.

Auf der Bühne beleuchten die beiden Investigativjournalisten Max (Marius Bistritzky) und Nika (Sandro Šutalo) die strukturellen Hintergründe von spekulativem Leerstand und einer „zweiten Welle“ der Gentrifizierung, welche aktuell die Stadt Kassel erreicht. Während ihrer Recherche stoßen sie auf immer mehr brisante Fälle und zweifelhafte Strategien von Immobilien- und Investmentfonds, aber auch öffentlichen Wohnungsbaufirmen. Dabei ist nicht alles, was die beiden auf der Bühne herausfinden Fiktion…

Infos unter: PROGRAMMHEFT Leere Stadt (UA)

Mit: Marius Bistritzky und Sandro Šutalo

Sowie Interviews mit: Bettina v. Klopmann, Faowzia M., Hildegard Schwarz, Jenny Schirmer, Richard Brox, Siegfried Matzel, Tine Krauskopf, Ulrike Petschelt und „Nora“.

Regie / Texte/ Kostüme: Eleonora Herder

Regiemitarbeit / Recherche: Inga Bendukat

Dramaturgie: Katja Prussas

Bühnenbild: Johanne Schröder

Video-Dokumentation und Schnitt: Michael Trammer und Raphael Knipping (Freelance Underground)

Musik: Jan Mech

Regieassistenz/ Abendspielleitung: Tim Wittkop

Ausstattungsassistenz: Kuan- Jung Lai

Soufflage/ Produktionshospitanz: Anna Zoé Bellmann

Wissenschaftliche Mitarbeit: Gabu Heindl, Vincent Hildenhagen, Nina Manz, Florine Schüschke.

Ein investigatives Theaterstück von andpartnersincrime und Freelance Underground in Kooperation mit Kasseler Initiativen und Wohnungslosen. Die Performance wird dem WH22 und ihrem Kampf für mehr Freiräume gewidmet

Dieses Projekt wurde wissenschaftlich begleitet von einem Forschungssemester zum Thema Leerstand der Universität Kassel, FB06 Architektur – Stadtplanung – Landschaftsplanung

andpartnersincrime wird gefördert durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main

Der Uraufführung des Stücks ”Leere Stadt“ im Theater im Fridericianum war eine umfangreiche Recherche vorausgegangen. Wie deren Ergebnisse am Freitagabend auf die Bühne gebracht wurden, hat das Premierenpublikum mit viel Beifall gewürdigt. […] Wie wars? Aufwühlend.

Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 22.05.2023, Mark-Christian von Busse

»Man gönnt den Obdachlosen nicht mal ihren Dreck unter den Fingernägeln« rappt der Rapper Disaster. Das Staatstheater Kassel möchte mit einem Theaterabend »den Dreck mit Zahnstochern hervorpopeln« und ihn den Verantwortlichen aufs Pausenbrot schmieren. Dafür suchen sie mit Asphalt Zeitzeugen und Betroffene für Interviews.

Magazin Asphalt 03/2023, 07.03.2023, Ute Kahle

Die Medien- und Performancegruppe andpartnersincrime will den leerstehenden Häusern Kassels die Geschichten derjenigen gegenübersetzen, die nicht (mehr) darin wohnen.

Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 09.03.2023, Bettina Fraschke

Für die Theaterproduktion „Leere Stadt“ (Premiere 19. Mai) sucht das Staatstheater Kassel Menschen, die von ihren Erfahrungen mit Zwangsräumungen, der Angst vor Obdachlosigkeit und Verdrängung und dem Leben auf der Straße erzählen wollen.

Online Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis, 24.02.2023, Gerald Schmidtkunz

Trailer Leere Stadt (UA)

Alles zieht vorbei

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copyright: Mim Schneider, 2022

Alles zieht vorbei

Videowalk | LOFFT – DAS THEATER (Leipzig)

Internationaler Tag der Kinderrechte 

„Der Laternenpfahl da hinten schmeckt, wie wenn man sich auf die Lippe oder Zunge gebissen hat. Den darf man aber nur im Sommer anlecken. Im Winter bleibt man dran kleben.“ 

Zitat einer Bewohnerin in Grünau

Erinnerst du dich noch an die Zeit, in der du Ampeln auf grün schnipsen konntest? In der die Pfützen nach einem Sommergewitter große Seen waren und die Ritzen im heißen Asphalt geheime Zeichen – wenn man drauftritt, ist man sofort tot. Weißt du noch als du die Welt wegblinzeln konntest? Als du beim Schaukeln abheben und das ganze Viertel überfliegen konntest? 

Ausgestattet mit Tablets und Kopfhörern, geleitet von einer kleinen Reiseführerin, ziehen andpartnersincrime mit dem Publikum durch die Großwohnsiedlung Grünau, suchen nach Schlupflöchern, Spielplätzen und Aussichtspunkten. Auf den Tablets ziehen Videos der Umgebung vorbei, werden dirigiert, verschieben sich. Wir sehen Bilder aus anderen Zeiten, hören verschiedene Gedanken zu diesem Ort.
Welche Teilhabemöglichkeiten haben Kinder, die hier aufwachsen, zwischen Plattenbauten, grünen Wiesen und Bänken aus Beton? Wie machen sie diesen Raum zu ihrem? Und wie könnte dieser Ort aussehen, wenn er sich ihren Bedürfnissen anpasst?

#TurnTheWorldBlue #kinderrechte

Letzten Sommer haben wir uns auf eine Recherchereise nach Grünau begeben – jenem Leipziger Stadtteil, der in den Siebzigern als großes Versprechen und moderner Wohnraum für alle erbaut wurde und heute als Platte und Problembezirk verschrien ist. Wir wollten herausfinden, wie es ist, hier aufzuwachsen, zwischen Plattenbauten, grünen Wiesen und Bänken aus Beton. Welche Teilhabemöglichkeiten haben Kinder in Grünau? Wie machen sie diesen Raum zu ihrem? Lassen sich kindliche Bedürfnisse und Systemarchitektur vereinen oder sprengen sie sich gegenseitig?

Mit all diesen Fragen im Gepäck sind wir immer wieder nach Grünau gefahren, haben uns mit verschiedenen Jugend- und Kulturzentren verbündet und so verschiedenste Grünau-Expert*innen zwischen 9 und 13 Jahren kennengelernt, die uns ihre Aneignungsstrategien des öffentlichen Raums verraten haben. Daraus ist ein Videowalk entstanden, der das Publikum raus aus dem Theater und rein in die Betonlabyrinthe Grünaus führt. Geleitet von unterschiedlichen kleinen Guides ziehen die Zuschauer*innen durch den Stadtteil, suchen nach Schlupflöchern, Spielplätzen und Aussichtspunkten. Dabei werden sie angeregt, ihre Umgebung wieder mit den Augen eines Kindes zu sehen und sich zu erinnern, wie das war, damals, als sie alle Ampeln auf grün schnipsen konnten. Als die Pfützen nach einem Sommergewitter Badeseen waren und die Ritzen im heißen Asphalt geheime Zeichen. Als sie noch mit der Tram bis zum nächsten Geburtstag fahren konnten, damit er schneller kommt. Also steigt ein, wir treffen uns am 20. November!

Darstellerinnen Live Performance: Sinem Dinara Hartmann, Kira-Katharina Zimmermann
Voice-Over: Miriam Klüh

DARSTELLER*INNEN IM FILM: 
Guides: Sinem Dinara Hartmann, Malou Löffler, Ben Zeisler, Kira-Katharina Zimmermann
Reporter*innen: Sinem Dinara Hartmann, Malou Löffler, Ben Zeisler, Kira-Katharina Zimmermann

Natalie HadarieAnna Döhler, Finja Döhler, Timmy Eggert, Emilia Ehrenberg, Josephine Etumunu, Sinem Dinara Hartmann, Anton Hermann, Raciel, Carlos Ros, Fanny Schreiber, Saskia Schürmeier, Alina Stäbler, Oskar Stäbler, Diana Sulaimani, Anna Sophie Ulrich, Emily Wende 

Künstlerische Leitung: Eleonora L. Herder
Dramaturgie: Nele Beinborn
Videodesign + Videoproduktion: Jos Diegel
1. Kamera: Jos Diegel
2. Kamera: Michelle Koprow
Schnitt: Jos Diegel, Michelle Koprow
Ausstalttung: Michelle Koprow 
Sounddesign + Musik: Jonas Harksen 
Produktionsdramaturgie: Sarah Charlotte Becker

Choreografie der Tanzszenen im Film: Johanna Uhle, Mechthild Schade
Pädagogische Betreuung:  Marika Fleischhauer, Marie Molle, Paul Illner, Josefine Bartl
Creative Producer: Sven Rausch 

Eine Produktion von andpartnersincrime in Koproduktion mit LOFFT – DAS THEATER. In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Heizhaus in Leipzig-Grünau, dem Theatrium (großstadtKINDER e.V.), dem Offenen Freizeittreff Völkerfreundschaft e.V. und den Leipziger Verkehrsbetrieben LVB. Gefördert von der Stadt Leipzig – Kulturamt und vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. andpartnersincrime erhält eine Mehrjahresförderung der Stadt Frankfurt am Main.

Alles zieht vorbei, Teaser 2022
Trailer ALLES ZIEHT VORBEI, Jos Diegel 2022
Alles zieht vorbei, komplette Dokumentation, Jos Diegel, 2022 (Password: Grünau4ever!)
Song der Produktion: „Hund Katze Dino“
Radiobeitrag auf „Radio blau“

20. November 2022, 11 Uhr | 12:30 Uhr | 14:00 Uhr | 15:30 Uhr

-> Weitere Aufführungen im September 2023 in Planung! More Infos coming soon.

Startpunkt: LOFFT – DAS THEATER, Spinnereistraße 7/Halle 7, 04179 Leipzig 
Endpunkt: OFT Völkerfreundschaft, Stuttgarter Allee 9, Grünau-Mitte 

Dauer: 90 Minuten

Akademie der radikal Sorgetragenden

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Akademie der radikal Sorgetragenden

ada_kantine | Festival Politik im Freien Theater, Frankfurt am Main 2022

7. & 8. Oktober 2022 // 9 – 20 Uhr

Mertonstraße 30, 60406 Frankfurt

How to be not too careful, but full of care? Die ada_kantine ist eine Insel der Sorgetragenden auf umkämpftem Gebiet. Die Zukunft des Geländes ist ungewiss, die Sorgearbeit in der Küche geht weiter. Welche kollektiven Praktiken sind hier in den vergangenen zweieinhalb Jahren entstanden? Und inwiefern kann Sorgearbeit systemkritisch sein? An zwei Tagen diskutieren, träumen und kochen wir gemeinsam, entwerfen konkrete Utopien und wahnwitzige Pläne, schnippeln Gemüse, behaupten Theater, tanzen, kehren den Boden und caren uns um uns. Und wo bleibt eigentlich der Aufstand aus der Küche?

Kinderbetreuung vor Ort vorhanden (Freitag 15-20 Uhr / Samstag 09-20 Uhr).

Infos unter: maintenance-art@andpartnersincrime.org

Konzept und Idee: Nouria Behloul, Inga Bendukat, Eleonora L. Herder und Tim Schuster
Künstlerische Leitung: Eleonora L. Herder
Dramaturgie und Recherche: Inga Bendukat
Politische Strategie: Tim Schuster
Performative Moderation: Nouria Behloul
Konzeption Wandzeitung: Nouria Behloul
Film: Michelle Koprow
Phonothek der radikalen Selbst_Für_Sorge: Jana Bleckmann, Susanne Hübl, Sophia Igel und Johanna Steindorf
Grafik und Gestaltung: Victor Gorelik, Elise Pixel und Tatiana Tverdohlebova
Creative Producer: Sven Rausch
Produktionsassistenz und Praktikum Dramaturgie: Joanna Plastrotmann
Öffentlichkeitsarbeit: Tim Schuster
Awarness: Saeed Sedaghat und Subin
Kinderbetreuung: Das Kollektiv
Musik:
Siebdruckerrei: print now riot later
Risographie Wandzeitung: Victor Gorelik, Elise Pixel und Tatiana Tverdohlebova

In Kompliz*innenschaft mit der ada_kantine und allen ada_istas

Mit Beiträgen von:

ignite! Transformative Justice Kollektiv, Manuela Zechner, Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern, Bojana Kunst, Valeria Graziano & The Pirate Care Project, Grandhotel Cosmopolis Augsburg, Michael Trammer vom Film ‚Eigenbedarf – Leben auf dem Schleudersitz‘, PAH Barcelona, Gabu Heindl, u.a.

Grandhotel Cosmopolis Augsburg

Das Grandhotel Cosmopolis ist ein zivilgesellschaftlich getragener Ort, der sich mit künstlerischen und aktivistischen Werkzeugen um die zukunftsfähige Gestaltung von Lebensraum in der Stadt einsetzt. Diesbedeutet konkret, dass ein hauptsächlich von Freiwilligen getragenes Café, Atelierräume für Künstler*Innen und aktivistische Gruppen, ein außergewöhnliches Hotel, Veranstaltungsräume und eine Unterkunft für Geflüchtete tagtäglich gemeinsam unter einem Dach wirken und eine Utopie leben.

Manuela Zechner

Manuela Zechner ist Forscherin, Kulturarbeiterin und Moderatorin. SIe ist co-Initiatorin der recht neuen Common Ecologies School, macht das Earthcare Fieldcast mit Bue RübnerHansen, und leitet seit 2005 das Future Archive Project. Sie arbeitet zur Schnittstelle von Feminismus/Care und Ökologie, hat 2021 das Buch „Commoning Care and Collective Power“ herausgegeben, und ist derzeit als postdoc Teil des MovE Forschungsprojekts an der Uni Jena.

Ignite! Transformative Justice

Gerechtigkeit jenseits von Justiz, Polizei und Gefängnis: Transformative Gerechtigkeit

Warum reden wir in unseren Zusammenhängen so viel davon, dass wir die Polizei ablehnen und rufen sie dann doch immer wieder an? Oder sind komplett ratlos, wie wir ohne sie agieren sollen? Und warum haben wir auch nach all den Jahrzehnten feministischer Kämpfe immer noch keine etablierten Konzepte zum Umgang mit zwischenmenschlicher und sexualisierter Gewalt?Wir halten es für unabdingbar, unsere theoretische Ablehnung von Polizei und Patriarchat nicht nur als Stickermotive zu verwenden, sondern auch eine Praxis zu entwickeln, die Alternativen sucht und erarbeitet. Wir wollen sowohl einen Umgang mit Gewalt in unseren Zusammenhängen finden, der nicht auf den Prinzipien von Straflogik und staatlicher Gewalt beruht, als auch Verantwortung übernehmen für die Umstände, die auch in emanzipatorischen Gemeinschaften zwischenmenschliche Gewalt ermöglichen.

Valeria Graziano – Pirate Care Syllabus

Valeria Graziano is a cultural theorist, educator and organizer, currently based at the Centre for Advanced Studies, University of Rijeka, Croatia. Over the years, she has been involved in numerous research initiatives across the cultural sector and social movements and collaborated with a number of international cultural institutions, including documenta14; Impulse Festival; MACBA; Arts Council of England and Van Abbemuseum. She is one of the convenors of the Pirate Care Syllabus (https://pirate.care). For a list of publications, see: https://hcommons.org/members/valerix/

Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern

Wir sind Gesundheitskollektiv aus Bern, bestehend verschiedenen Personen aus dem Gesundheitswesen. Uns alle verbindet der Wunsch nach einem inkludierendem Gesundheitssystem mit niederschwelligemZugang und einem multidimensionalen Verständnis von und für die Gesundheit. Unter anderem stellen sich uns Fragen, wie: Wie lassen sich postkoloniale, antirassistische und feministische Einstellungen sowie politische Haltungen in unseren Arbeitsalltag einbauen? Wie können wir aber auch besagte Perspektiven und unsere Arbeit stets kritischhinterfragen und uns neues Wissen aneignen, um so neue Handlungsmöglichkeiten auszuarbeiten? Wir fordern aus diesem Grund auch, dass Themen wie strukturelle Diskriminierungsformen, Interdisziplinarität sowie Zugänglichkeit, Gleichheit und Hierarchie im Gesundheits-systemverstanden, reflektiert und so auch verändert werden können.

Bojana Kunst

Bojana Kunst is a philosopher, dramaturg and performance theoretician. She works as a professor at the Institute for Applied TheaterStudies in Justus Liebig University Giessen, where she is leading an international master program Choreography and Performance. She was as a researcher at the University of Ljubljana and University of Antwerp (till 2009), and later guest professor at the University of Hamburg (2009 –2012). She lectured and organized seminars, workshops and laboratories in different academic institutions, theaters, artistic organizations across Europe, and working continuously with the independent artistic initiatives, artists, groups and activists. Her research interest is contemporary performance and dance, arts theory and philosophy of contemporary art. She published Artist at Work, Proximity of Art and Capitalism, Zero Books, Winchester, London, 2015, and The Life of Art. Transversal Lines of Care, Ljubljana, 2021 (in Slovenian language).

Film: Sí se puede. Sieben Tage bei der PAH Barcelona

Plataforma de Afectados por la Hipoteca ist eine spanische Basisorganisation, die direkte Maßnahmen ergreift, um Zwangsräumungen zu stoppen und sich für Wohnungsrechte einzusetzen. Die PAH wurde im Februar 2009 in Barcelona als Reaktion auf die Finanzkrise von 2008 gegründet. Mittlerweile ist sie die wichtigste Opposition zur Wohnraumpolitik der Regierung und verteidigt das Recht für alle auf würdigen Wohnraum.Die Aktivist*innen widersetzen sichZwangsräumungen aufgrund von Zwangsvollstreckungen und gründeten eine Organisation der gegenseitigenemotionalen, bürokratischen und aktivistischen Unterstützung. Mehrere Zwangsräumungen konnten durch die PAH in Barcelona bereits verhindert werden. Der Film “Sí se puede. Sieben Tage bei der PAH Barcelona” von Pau Faus erzählt vom Alltag der Organisationin einer beliebigen Woche. Die Kameras sind auf das Innere der Organisation gerichtet, um –neben dem Drama der Zwangsräumungen –die enorme, unsichtbare Arbeit zu zeigen, die innerhalb der PAH geleistet wird. Spanien 2014, Regie: Pau Faus, 52 Minuten

Gabu Heindl

Gabu Heindl ist Architektin, Stadtplanerin und Aktivistin in Wien. Ihr Architekturbüro GABU Heindl Architektur fokussiert auf öffentlichen Raum und bezahlbares Wohnen. Lehre an der AA|Architectural AssociationLondon und seit September alsProfessorin für Architektur Stadt Ökonomie | Bauwirtschaft und Projektentwicklung an der Uni Kassel. Jüngstes Buch: Stadtkonflikte, Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung (2020)

Phonothek radikaler Selbst_Für_Sorge

Mal nein sagen, wenn etwas Zuviel ist
sich bei Freund:innen ausheulen und umarmt werden
einen Termin im Kalender mit sich selbst machen
sich berauschen und wild tanzen gehen
… ist das Sorgearbeit für dich? Oder wie kümmerst du dich eigentlich um dich? Hast du dich schonmal gefragt, ob die Sorge um deine eigenen Bedürfnisse etwas Radikales haben kann? Ja sogar ein wichtiger Beitrag zu einem fürsorglichen gesellschaftlichen Zusammenleben ist?

Mit diesen Fragen sind wir losgezogen und haben Selfcare Expert*innen gefragt und zwar nicht nur die aus der Shampoowerbung, sind durch Drogeriemärkte und die Feeds sozialer Medien flaniert, haben mit politischen Initiativen und Selbsthilfegruppen diskutiert und mit unseren Freund:innen gequatscht. In der Phonothek laden wir dich ein, selbst zu lauschen, wie Selbstfürsorge zwischen reiner Überlebensstrategie, Konsumapell und radikal politischem Anspruch neue Fragen für eine sorgende Stadtgemeinschaft aufwirft.
Die Phonothek basiert auf einem künstlerischen Rechercheprojekt, dass sich an der Schnittstelle von performativer Klangkunst und feministischer Stadtforschung bewegt. Im Recherchekollektiv involviert sind derzeit: Jana Bleckmann, Susanne Hübl, Sophia Igel und Johanna Steindorf.

Film: Eigenbedarf – Leben auf dem Schleudersitz

Ein Film von Raphael Knipping und Michael Trammer. Postproduktion: Hauke Dannenfeld, Sprecherin: Ruth Bohsung, Laufzeit: 37 Minuten, Sprache: Deutsch. Eine Freelance Underground Produktion.

Ina, Max, Carina und mehrere Freund*innen sind wohnungslos. Mitten im Corona Winter 2020 müssen sie teilweise im Freien schlafen. Städtische Notunterkünfte böten keine Perspektive, sagen sie. Im Angesicht der drohenden Kälte versuchen zunächst linke Aktivist*innen mit einer öffentlich angekündigten Besetzungsaktion städtischen Leerstand in Wohnraum für obdach-und wohnungslose Menschen zu verwandeln. Die Polizei räumt allerdings sofort. Auf einmal ergibt sich eine neue Möglichkeit dem Leben auf der Straße zu entfliehen. Aktivist*innen haben heimlich einen weiteren Leerstand geöffnet. Die Freund*innen haben echten Eigenbedarf und werden zu Hausbesetzer*innen. Über ein Jahr leben in der heimlichen Besetzung verschiedene Menschen wie auf dem Schleudersitz, immer in der Angst die Stabilität, die ein Dach über dem Kopf bietet, wieder zu verlieren.

Die einzelnen Programmpunkte können auch einzeln besucht werden.

Freitag, 7.10.2022

9 Uhr: Beginn Küchenschicht

10 Uhr: Begrüßung

10.30 Uhr: Gemüseschnippeln & Vortrag Valeria Graziano (Video)

11.30 Uhr: Aufbau Tische

12.30 Uhr: Onboarding: Wie werde ich ada_ista?

13 – 15 Uhr: Mittagessen

15 Uhr: Reflexionsrunde

15.30 Uhr: Gemeinsames Aufräumen & Grandhotel Cosmopolis Augsburg

17 Uhr: Arbeiten im Speisesaal & Vortrag Gabu Heindl

18 Uhr: Phonothek für radikale Selbst_für_Sorge

19 Uhr: FILM: Eigenbedarf. Leben auf dem Schleudersitz. Im Anschluss Gespräch mit dem
Regisseur Michael Trammer

Samstag, 8.10.2022

9 Uhr: Beginn Küchenschicht

9 Uhr: Onboarding: Wie werde ich ada_ista?

9.30 Uhr: Begrüßung

10 Uhr: Gemüseschnippeln & Vortrag Bojana Kunst

10 Uhr: Workshop Ignite! Kollektiv Transformative Justice (nur für ada_istas)

11 Uhr: Aufbau Tische & GoBanyo: Projekt Duschbus

13 – 15 Uhr: Mittagessen

15 Uhr: Reflexionsrunde

15.30 Uhr: Film: 7 Tage in der PAH Barcelona & Café und Kuchen

16.30 Uhr: Arbeiten im Speisesaal & Vortrag Manuela Zechner

18 Uhr: Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern: Workshop alternatives Gesundheitszentrum

20 Uhr: Aufräumen & Abschlußrunde // ada bleibt!

Das Programm findet in Kompliz*innenschaft statt mit: Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern, Bojana Kunst, Gabu Heindl, GoBanyo – Duschbus, Grandhotel Cosmopolis Augsburg, ignite! Transformative Justice Kollektiv, Manuela Zechner, Michael Trammer vom Film ‚Eigenbedarf – Leben auf dem Schleudersitz‘, PAH Barcelona, Phonothek radikaler Selbst_Für_Sorge, Valeria Graziano & The Pirate Care Project, u.a.

Es gibt Kinderbetreuung!

Das komplette Programmheft mit allen Infos gibt’s hier:

Die ‚Akademie der Sorgetragenden‘ ist eine Kooperation von andpartnersincrime mit der ada_kantine und Teil des Langzeitprojektes MaintenanceArt von andpartnersincrime zur Verknüpfung von Sorgearbeit und Kunst.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten derBundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

andpartnersincrime wird gefördert durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main.

Akademie der radikal Sorgetragenden, ein Film von Michelle Koprow.

Nach dem Ende der Versammlung I- DIE AKADEMIE

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DIE AKADEMIE

Ada-Kantine, Mertonstraße 30, Frankfurt

28./29. August 2020

Nach dem Ende der Versammlung ist es an der Zeit, die Versammlung zu proben. Andpartnersincrime laden zum gemeinsamen Lernen – und zwar dorthin, wo sich die Menschen seit jeher am liebsten versammeln: in die Küche. Ab wann sind menschliche Bedürfnisse politisch? Wer sind die Sorgetragenden der Versammlung? Und wer macht das Salz in die Suppe? Während aus gemeinsamen Ressourcen situiertes Wissen entsteht, kommen Köch*innen, Expert*innen politischer Versammlung und Pflanzen zu Wort – in der Ada_Kantine in der ehemaligen “Akademie der Arbeit” in Bockenheim. Einem Ort, an welchem sich Anwohner*innen, Aktivist*innen und Wohnungslose versammeln, um neue Formen des Zusammenlebens zu erproben.

„Die Akademie“ ist ein öffentliches Forschungsformat und Teil des Langzeitprojekts „Nach dem Ende der Versammlung“, in dem sich die Gruppe andpartnersincrime mit Formen der Versammlung auseinandersetzt.

In Kooperation mit ada_kantine und Künstlerhaus Mousonturm.

Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und ermöglich durch das Reload Stipendium der Kulturstiftung des Bundes.

Konzept und Künstlerische Leitung: Eleonora Herder und Tim Schuster
Recherche: Ceren Yildirim
Gestaltung: Anna Sukhova
Moderation: Melli Hepp und Saeed Sedaghat | Live Musik: Anna Volgger Garrabou
Sounddesign: Marc Behrens
Videodokumentation: Julia Novacek
Produktionsleitung: Mariya Barashka
Mit Vorträgen von: Bernd Belina, Inga Bendukat, Jana Bleckmann, Felix Broecker, Anna Lisa Jacobi und Alexis Passadakis
Referent*innen am runden Tisch der adaist*innen: Anya Sukhova, Osman Alhassan, Saeed Sedaghat, Regina, Franziska Mucha, Clara Speer, Rachidi, Rüdiger, Lisa Leiser
Moderation runder Tisch: Yannick

Eine Produktion von andpartnersincrime ermöglicht durch das Reload Stipendium der Kulturstiftung des Bundes und dem Arbeitsstipendium der hessischen Kulturstiftung. In Kooperation mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm.

Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Arbeitsstipendium der hessischen Kulturstiftung.

Ermöglich durch das Reload Stipendium der Kulturstiftung des Bundes

www.ada-kantine.org

Von common grounds und Solidarität als Praxis: Tragt die Theater in die Küchen!“ – Vortrag von Inga Bendukat bei der Akademie der Versammlung

Die Künstler*innen Kantine —  Gemeinsam Essen in Kunst, Küche und Kommune“ – Vortrag von Felix Bröcker bei der Akademie der Versammlung

„Kollektiv organisierte Reproduktionsarbeit“ – Vortrag von Jana Bleckmann und Anna Lisa Jakobi bei der Akademie der Versammlung

„Bodenpreisexplosion in Frankfurt“ – Vortrag von Bernd Belina bei der Akademie der Versammlung

Ernährungssouvärenität – die ada_kantine als ernährungspolitischer Ort“ – Vortrag von Alexis J. Passadakis bei der Akademie der Versammlung

„Die Akademie der Versammlung‘ soll, bevor etwas Neues entsteht, den Zwischenraum als Findungsphase nutzen. Dazu dient auch das Erproben des Zusammenlebens, also die Auseinandersetzung mit Formen von Versammlungen.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Schon immer haben andpartnersincrime Kunst, Politik, aktuelle Debatten und Fragen zusammengebracht – aber noch nie so intensiv wie bei der ‚Ada-Kantine: Beides bedingt einander.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Nach dem Ende der Versammlung II – DAS PARLAMENT

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NACH DEM ENDE DER VERSAMMLUNG II – DAS PARLAMENT

Videolecture online / Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt

2019 sympathisierte in Deutschland jeder fünfte Bürger mit einer Diktatur. Ein Großteil hielt parlamentarische Politik für eine theatrale Inszenierung und Politiker für Marionetten.

2020 standen dann die Parlamente und Theater plötzlich leer und die Menschen begannen auch jenseits der Bühne Masken zu tragen. Theater und Politik waren überall und nirgends.

Die Lecture Das Parlament blickt aus einer Zukunft, in der es keine repräsentative Politik mehr gibt, zurück auf die Parlamente als Ruinen einer vergangenen Zeit. Auf der Suche nach etwas, was es vielleicht nie gegeben hat, leitet sie ihr Publikum durch den Römer, das einst stolze Wahrzeichen der Stadt Frankfurt und den Sitz der Stadtverordnetenversammlung.

Was war repräsentative Demokratie und woran wird sie eines Tages gescheitert sein? Fundstücke aus einer beinahe schon vergessenen Gegenwart setzen sich zusammen zu dem Museum einer möglichen Zukunft.

„Das Parlament“ ist Teil des Langzeitprojekts „Nach dem Ende der Versammlung“, in dem sich andpartnersincrime mit neuen Formen der Versammlung auseinandersetzen.

Cast & Credits

Text und Künstlerische Leitung: Eleonora Herder
Dramaturgie und Recherche: Tim Schuster
Performerin und Sprecherin: Shahrzad Osterer 
Komposition, Sounddesign, Performance: Marc Behrens
Live-Musik: Kartini Suharto-Martin
Gestaltung und Bühnenbild: Anna Sukhova
Kostüm: Tanya Tverdokhlebova
Video: Julia Novacek, Michelle Koprow
Regie- und Dramaturgieassistenz: Ceren Yildirim
Produktionsleitung: Anna Maria Bolender, Sven Rausch
Rechtswissenschaftliche Beratung: Leon Züllig
Theaterwissenschaftliche Beratung: Julia Schade
Mit Redebeiträgen von: Inga Bendukat, Stephan Siegler und Matthias Pees

Eine Produktion von andpartnersincrime in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm und dem Historischen Museum Frankfurt. Gefördert von Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Fonds Darstellende Künste

Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch

Dauer:  60 Minuten

In Kooperation mit Künstlerhaus Mousonturm und Historisches Museum Frankfurt

Gefördert von Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessisches Miniserium für Wissenschaft und Kunst und dem Fonds Darstellende Künste

01. Oktober 2022, 18 Uhr

02. Oktober 2022, 12 Uhr (anschließend Publikumsgespräch)

02. Oktober 2022, 20 Uhr

tickets unter politikimfreientheater.de

Videodokumentation der Performance:

https://vimeo.com/482249192

Passwort: Das Parlament

„Das ungeachtet der technisch rohen Bildästhetik sorgfältig gearbeitete Stück ist intellektuell anregend und amüsant. Aus den Materialbrocken werden interessante Zusammenhänge entwickelt.“

Frankfurter Rundschau

Premiere 18. November 2020

Eingeladen zum Festival Politik im Freien Theater, 1. & 2. Oktober 2022

Auto-nomie

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copyright: Christian Schuller

Auto-nomie.

Eine Geschichte über unabhängiges Bewegen.

2019

Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst der Unabhängigkeit. Ob in Katalonien, Nordmazedonien, den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens oder der Ostukraine – überall fordern Menschen mehr Autonomie (aus dem altgriechischen autós, „selbst“ und nómos, „Gesetz“). Aber anstatt das nationalstaatliche Konstrukt per se infrage zu stellen verlangen sie die Gründung von neuen Nationalstaaten.

Autonomie ist eines der großen Ideale unserer Zeit: Wir erklären uns permanent die Unabhängigkeit. Und verblüffenderweise gehen wir davon aus, das könnte, ja müsste gelingen – ganz egal, wie mies die Bedingungen sein mögen.

Drei Frauen begeben sich in einem Auto-mobil auf die Spuren ihrer eigenen Auto-biografie in drei Regionen Europas, in denen Unabhängigkeitsbewegungen an der Tagesordnung sind. Sie fragen sich, was der Unterschied ist zwischen dem Anspruch auf Selbstbestimmung und dem Autonomiediktat unserer Zeit. Und wo die nächste Tankstelle ist.

Wer aussteigen will kann aussteigen. Doch wer einmal aussteigt kommt selten wieder rein.

Künstlerische Leitung: Eleonora Herder
Dramaturgie: Tim Schuster
Video: Alla Poppersoni
Sound: Marc Behrens
Performance: Victorija Ilioska, Lela Herder, Alla Poppersoni und Johanne Schröder
Graphikdesign: Anna Sukhova
Bühne und Kostüm: Johanne Schröder
Beratung und Recherche: Anna Schewelew
Videodokumentation: Jos Diegel
Praktikum: Gianna Arufe und Tizia Huber

Trailer:

Trailer

Lange Dokumentation:

Videodokumentation

Interviews:

Als Dokumentartheaterstück zeigt es zugleich Schnittstellen mit dem Privatleben der drei Künstlerinnen. Denn alle drei leben in Deutschland, sind aber in Mazedonien, der Ostukraine oder Katalonien aufgewachsen. So wird sichtbar, wie sich Weltpolitik zunehmend auch auf das persönliche Leben auswirkt.

SWR2 Journal am Mittag, 2.0.2019, 12:33h

Auf der Bühne ist ein Geschichtslabor eingerichtet, in dem die insgesamt vier Darstellerinnen Akten öffnen, Objeke hervorholen, Photografien und Videofilme projizieren. Die Arbeit an der Geschichte führen sie genauso als unabschließbaren Prozess vor wie Geschichte selbst. Einen zentralen Teil des präsentierten Material machen gelungene Videointerviews aus, die sie selbst in Nordmazedonien und Katalonien mit involvierten Personen geführt haben.

David Rittershaus: „Auf Richtungssuche“, FAZ, 6.09.2019

„Die Frankfurter Theatermacherinnen stellen sich nicht auf eine Seite. Aber der Meinungen, Ge- schichtsfakten, Absurditäten haben sie viele zu- sammengetragen. Es ist ein entspannter, aber auch lehrreicher Abend.“

Frankfurt Rundschau, 4.09.2019, Sylvia Staude

Uraufführung am 2. September 2019 Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt / Aufführungen am 3. und 4. September 2019

Premiere Zeitraumexit in Mannheim am 26. September 2019 / Weitere Aufführung am 28. September 2019

Eine Produktion von andpartnersincrime in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm und Zeitraumexit e.V. Geprobt im Z-Zentrum für Proben und Forschung, ein Raum von ID_Frankfurt e.V.

LULU TO ALL OUR LOVERS

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LULU. To all our lovers.

Stadtraum, Gießen

Juli 2011

”Sieh mich an.”
“Was wollen Sie sehen?”
“Deine Augen … sieh mir in’s Auge.”
“Ich sehe mich darin. … Ich muss mich umziehen.”
(Frank Wedekind)

Wo die Bestätigung der eigenen Person als sinnvoller Teil einer Gemeinschaft ausbleibt oder für Selbstverwirklichungspläne unzureichend ist, da muss sie auf andere Weise erfolgen…

Lulu ist weg. Schon seit einer Weile hat sie niemand mehr gesehen. Die Geschwitz lädt zum Abendessen in ihrer neuen Wohnung. Ein Altbau irgendwo in Gießen. Zu Gast sind ehemalige, aktuelle und potentielle Liebhaber von Lulu. Ein warmer Sommerabend. Eine gelungene Feier: Es wird getanzt, gelacht, geweint, bestochen, belogen und bedroht. Es wird gekämpft um die wenigen verbleibenden Blicke und um den eigenen Platz in einer Welt, in der alle nur als sie selbst und für ihre Attribute begehrt werden wollen. Es wird – letztendlich – erotisch.

Zur Party wurdest Du nicht eingeladen, aber ohne Dich ergibt das alles keinen Sinn. Du darfst also zusehen, wenn Du willst.

Bisherige Aufführungen: 23. & 24.07. sowie 28. bis 31.07.2011, jew. 19:30 Uhr sowie Zusatzvorstellungen 28. bis 30.07., jew. 24:00 Uhr
Ort: Ludwigstr. 28 in Gießen
Eintritt: 7 € / 4 € ermäßigt

Mit: Arne Köhler, Christoph Bovermann, Fabian Passarelli, Falk Rößler, Maria-Isabel Hagen & Nick-Julian Lehmann

Idee: Eleonora Herder

Regie: Eleonora Herder & Falk Rößler
Dramaturgie: Michaela Stolte
Bühnenbild: Sabine Born
Musik & Sounddesign: Falk Rößler & Arne Köhler
Produktion: Isabelle Zinsmaier
Technische Mitarbeit: Jost von Harleßem

Gefördert durch:
Hessische Theaterakademie
AStA der JLU Gießen
hessische Film- und Medienakademie
Zentrum für Medien und Interaktivität Gießen
Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen
Unsere Föderer auf www.startnext.de/lulu

Stell Dir folgende Situation vor: Später Abend. Du sitzt an einem Fenster. In eine Wohnung gegenüber hast du über deren Fenster Einblicke in drei Räume: das Schlafzimmer, das Esszimmer, das Bad. In der besagten Wohnung findet ein Diner statt, Gäste sind geladen, es gibt gutes Essen und jede Menge Intrigen. Unten auf der Straße befinden sich hin und wieder einige der Gäste.
Manche von ihnen betreten vielleicht sogar dein Haus und sprechen plötzlich im Raum neben dir miteinander. Du beobachtest all das aus deiner Wohnung. Wir, die Menschen aus dem Haus gegenüber, folgen dem Lauf einer Geschichte. Du schaust und hörst uns dabei zu. Und plötzlich merkst Du: Nicht nur Du beobachtest. Plötzlich wenden wir uns an dich, adressieren Dich ganz direkt, inszenieren uns nur für Dich. Plötzlich bist nicht mehr Du pervers, sondern wir sind es. Und wir missbrauchen Dich aufs Übelste – weil wir deine Blicke brauchen.
Und dann, bevor du es merkst, dreht sich unser erotisches Spiel noch einmal. Du wirst Dir deiner Macht bewusst. Du lässt uns zappeln. Du erfreust dich an unserer Ungeduld. Du lässt uns lechzen…

Materialvorlage für unsere Arbeit ist Frank Wedekinds Doppeldrama „Lulu“, bestehend aus den beiden Teilen „Erdgeist“ und „Die Büchse der Pandora“.
Wir gehen frei mit diesen Stoff um, an dem uns vor allem die Figur der Lulu mit ihrer radikalen Selbstinszenierung sowie die Bemühungen der anderen Charaktere, dieses Wesen zu fassen und seiner habhaft zu werden, interessieren.
Es geht uns darum, die Figur Lulu als postmodernen Zustand zu verstehen; als Zustand einer Gesellschaft, die sich als Gemeinschaft weitestgehend aufgibt. Stattdessen bringt diese Gesellschaft Individuen hervor, die sich selbst unablässig als begehrenswerte und Intimität versprechende Übermenschen inszenieren und vermarkten.
Lulu ist postmodern, weil sie weiß, dass sie beobachtet wird und gleichzeitig weiß, dass dieser Blick sie definiert. Lulu ist eben nicht (wie mehrfach behauptet wurde) ein naives, ‚natürliches’ Wesen, das die vermeintlich ursprüngliche Weiblichkeit auslebt. Lulu ist eine Meisterin der „Beobachtung zweiter Ordnung“, weil sie beobachtet, wie andere sie beobachten und ihr Verhalten danach ausrichtet.

Wo die Bestätigung der eigenen Person als sinnvoller Teil einer Gemeinschaft ausbleibt oder für Selbstverwirklichungspläne unzureichend ist, da muss diese Selbstbestätigung auf andere Weise erfolgen. Doch worauf soll sie sich nun stützen, wenn nicht auf den Wert, der der Person an sich und losgelöst von jeder Gemeinschaft beigemessen wird? Es geht darum, seinen Platz in der Welt zu erlangen, indem man nur als man selbst und für seine Attribute begehrt wird. Es geht – letztendlich – um Erotik. Erotik, Inszenierung und Begehrensproduktion als neue Paradigmen des Alltagslebens, weil man nur als permanent erotisches Wesen einen Platz in einer Welt voller Individualisten finden kann. Nur wenn ich begehrenswert bin, werde ich wahrgenommen und kann mich ggf. selbst verwirklichen.
Lulu erscheint uns als eine der vielleicht ersten berühmten Theaterfiguren, die diese postmoderne Konstellation am eigenen Leibe austrägt.
Dass Lulu womöglich weniger einen Angst oder Hoffnung einflößenden weiblichen Archetypen abgibt, sondern eine neue, postmoderne Verhaltensweise verkörpert, ist eine selten zu findende Deutung dieser Figur. Doch genau hier setzt unser Interesse an Wedekinds Doppeldrama an.

Regie: Eleonora Herder und Falk Rößler
Performer & Musiker: Maria-Isabel Hagen, Arne Köhler, Christoph Bovermann, Nick-Julian Lehmann, Fabian Passarelli, Falk Rößler
Dramaturgie: Michaela Stolte
Bühnenbild: Sabine Born

Wenn du die komplette Videoaufzeichnung von “LULU. To all our lovers”
sehen möchtest, dann kontaktiere uns einfach und wir schicken die gerne einen Link zu.

“Das Stück hat nicht nur eine Besonderheit aufzuweisen, sondern ist gespickt mit einer Vielzahl von Ideen, Kreativität und technischem Einfühlungsvermögen für die erfolgreiche Umsetzung der aufwendigen Produktion. Ein Phänomen ist sicherlich der Ort des Schauspiels. Denn die Besucher befinden sich nicht im gleichen Raum mit den Akteuren. Sie sind noch nicht einmal im selben Haus.”

(„Theater- Thriller mit ungewöhnlicher Spielstätte“, Gießner Allgemein Zeitung, ,25.07.2011)

“Unter der Regie von Eleonora Herder und Falk Rößler ist ein Drama mit abwesender Protagonistin entstanden. Die Figur der Lulu verstehen sie als postmodernen Zustand einer Gesellschaft, die sich als Gemeinschaft aufgegeben hat. Es geht vielmehr darum, sich so zu inszenieren, dass die Blicke und Beurteilungen der anderen die eigene Persönlichkeit ausmachen. Der Blick des anderen definiert uns, die ständige Beobachtung stellt die Persönlichkeit erst her.”

(Fiona Sara Schmidt: „Voyeurismus als Theaterkonzept“, Gießner Zeitung, 25.07.2011)

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NOW THE FIELD IS OPEN

Teatre Lluire, Barcelona

Marzo 2012

NOW THE FIELD IS OPEN

eine szenische Konferenz von “Los Resilentes”
Teatre Lliure, Barcelona

„In unseren Zeiten der vollendeten Dekadenz haben die Tempel nichts Imposantes mehr, außer der finsteren Wahrheit, dass sie bereits Ruinen sind. Dieses Nichts zu vernichten hat nichts von einer traurigen Aufgabe. Im Elend der Zeit dient der Vorsatz ‘alles zu ficken’ vielleicht – nicht ohne Grund, wie man zugeben muss – als letzte kollektive Verführung.“

(Unsichtbares Komitee)

Es ist der Wurm drin. Ein grundsätzlicher Fehler steckt im System – und der kann nur beseitigt werden, wenn alles noch mal neu gemacht wird. Ein offenes Feld, der Nullpunkt, der Neubeginn, noch einmal anfangen können – und diesmal alles richtig machen.

Wir sind viele. Wir sind 99%. Wir sind occupy. Wir sind arbeitslos, depressiv, ausgebrannt. Wir haben die Champions League gewonnen. Wir arbeiten für Hungerlöhne. Wir können uns das Leben, von dem unentwegt die Rede ist, nicht mehr leisten. Wir wissen, dass sich etwas ändern muss. Wir wissen nur nicht so genau, was und wie.

Die großen Utopien – sagt man – sind verschwunden. Die Welt sei zu verworren, undurchdringlich und verfehlt um sie im Rahmen bestehender Verhältnisse umzugestalten, um eine Lösung zu artikulieren, um politisches Theater zu machen.

Gut – sagen wir – dann lasst sie uns eben zerschlagen, diese Welt, in der es keine Utopien mehr gibt. Doch der Weg dahin ist weit. Es gibt so viel und wir sind so viele. Was die wohl alle sagen werden zu unserer Idee?

Die Zerstörung wird unser kleinster gemeinsamer Nenner sein.

Tabula rasa, Neuschnee, völlige Stille – und dann… Und dann.

Mit: Albert Alemany, Ramon Rojas, Lluna Pindado, Laura Lopez, Joan Casas, Pepo Blasco

Inszenierung & Texte: Eleonora Herder, Arne Köhler, Falk Rößler

Mit freundlicher Unterstützung durch das Teatre Lliure, das Goethe Istitut Barcelona, die Hessische Theaterakademie sowie durch Bohemia’s productions.

NOW THE FIELD IS OPEN

Conferencia teatralizada de “Los Resilentes“,

“assaig obert”, Teatre Lliure, Barcelona

Aquí hay algo que falla por completo, hay algo podrido, hay un error fundamental en nuestro sistema y sólo lo podemos eliminar si lo hacemos volar entre todos, si empezamos de nuevo. Un campo abierto, el punto cero, un nuevo comienzo, da capo! – y esta vez lo haremos todo bien.

Somos muchos, somos el 99%, somos occupy, somos desempleados, depresivos, quemados, hemos ganado la Champions League.Trabajamos por sueldos miserables. Y ya no nos podemos permitir aquella vida de la cual todos están hablando. Sabemos que algo debe cambiar. Pero no sabemos qué, ni cómo. Las grandes utopías han desaparecido – dicen.

El mundo se ha vuelto demasiado enredado, demasiado impenetrable, demasiado complicado para poder articular la nueva solución social, para poder articular cualquier solución, para hacer teatro político.

Vale, decimos nosotros. Pues lo destruimos. Vamos a destruir este mundo sin utopías. Pero también esto resulta un camino largo. Hay tantas cosas que decir y somos tantos. ¿Qué dirán de nuestra idea? La destrucción será nuestro mínimo denominador en común.

Tabula rasa, un papel en blanco, silencio absoluto – y entonces…. entonces.

Con: Albert Alemany, Ramon Rojas, Lluna Pindado, Laura Lopez, Joan Casas, Pepo Blasco

Escenificación & Dramaturgia: Eleonora Herder, Arne Köhler, Falk Rößler

Subvencionado por Teatre Lliure, Goethe Istitut Barcelona, Hessische Theaterakademie y Bohemia’s productions.

NOW THE FIELD IS OPEN

Conferència teatralitzada de “Los Resilentes”,

“assaig obert”, Teatre Lliure, Barcelona

Aquí hi ha alguna cosa que falla del tot, hi ha alguna cosa podrida, hi ha un error fonamental al nostre sistema i només el podem eliminar si el fem volar entre tots, si comencem de nou. Un camp obert, el punt zero, un nou inici, da capo! —i aquesta vegada ho farem bé.

Som molts, som el 99%, som ocupes, aturats, depressius, estem cremats, hem guanyat la Champions League. Treballem per sous miserables. I ja no ens podem permetre aquella vida de la qual tothom parla. Sabem que hi ha alguna cosa que ha de canviar. Però no sabem què, ni com.

Les grans utopies han desaparegut —o això diuen. El món s’ha tornat massa embolicat, massa impenetrable, massa complicat per poder articular la nova solució social, per poder articular qualsevol solució, per fer teatre polític.

D’acord, diem nosaltres. Doncs el destruirem. Destruirem aquest món sense utopies, Però, fer-ho, també implica un llarg camí. Hi ha tantes coses que cal dir i som tants. Què diran de la nostra idea? La destrucció serà el nostre mínim denominador comú.

Tabula rasa, un paper en blanc, silenci absolut —i llavors… llavors.

Amb: Albert Alemany, Ramon Rojas, Lluna Pindado, Laura Lopez, Joan Casas, Pepo Blasco

Escenificació & Textos: Eleonora Herder, Arne Köhler, Falk Rößler

Subvencionado por Teatre Lliure, Goethe Istitut Barcelona, Hessische Theaterakademie y Bohemia’s productions.

Eleonora Herder
Arne Köhler
Falk Rößler
Laura López
Lluna Pindado
Albert Alemany
Ramon Rojas
Joan Casas Rius
Pepo Blasco