In der Neuproduktion “Über das Unbehagen zu wohnen” begibt sich die Regisseurin Eleonora L. Herder auf die Suche nach den verschwiegenen Echos ihrer Familiengeschichte.
Was macht die silberne Teekanne aus einem jüdischen Kaufhaus 73 Jahre nach ihrem Verschwinden auf dem Bahnhof Berlin Spandau? Wie wurde die in Sizilien verbreitete Amöbenruhr zur Komplizin nationalsozialistischer Rassenpolitik? Was haben die Schlaftabletten der Großmutter der Regisseurin mit dem Tod von Ingeborg Bachmann zu tun? Wer hat das Hakenkreuz an dem Grab ihres Urgroßvaters abgemeißelt und wo ist das Ohr von John Paul Getty dem III. heute?
Diesen und weiteren drängenden Fragen versucht die Lecture Performance „Über das Unbehagen zu wohnen“ auf die Spur zu kommen.
In einem vermeintlich privaten Wohnzimmersetting erzählt Herder anhand von Dokumenten und Objekten ihrer Familie eine alternative Geschichte deutsch-jüdischer Identität, in der die Grenzen zwischen Politischem und Privatem, zwischen Opfer- und Tätergeschichte verschwimmen. Immer wieder stellt sich eine Rastlosigkeit ein und die Frage, ob es überhaupt möglich ist, bei sich zuhause zu sein.
Sprache: Deutsch
Dauer: ca. 75 Minuten
Performance: Despina Apostolou, Lela Herder und Liese Lyon Klavier: Despina Apostolou Off-Stimme: Beatrice Magnus-Wiebel Text und Regie: Eleonora L. Herder Dramaturgie und Recherche: Tim Schuster Creative Producer: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro Bühne, Kostüm und Lichtdesign: Marina Rengel Lucena Sounddesign und musikalische Beratung: Jonas Harksen Produktionsassistenz und Öffentlichkeitsarbeit: Joanna Plastrotmann Abendpsielleitung: Maren Burger Graphics: Anna Pirot und Felix Kosok (Bureau 069) Location Scouting: Michelle Koprow Beratung: Jan Mech
In Gedenken an Simon
Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Rudolf Augstein Stiftung und dem Fonds Darstellende Künste im Programm Produktionsförderung aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.Mit freundlicher Unterstützung durch Schweizer5.
Andpartnersincrime erhält eine Mehrjahresförderung der Stadt Frankfurt am Main.
Premiere Donnerstag, den 30.11.2023, 19 Uhr – AUSVERKAUFT!
Freitag, den 01.12.2023, 19 Uhr
Samstag, den 02.12., 17.30 Uhr mit Kinderbetreuung (um Voranmeldung unter tickets@andpartnersincrime.org wird gebeten)
Donnerstag, den 07.12.2023, 19 Uhr
Freitag, den 08.12., 19 Uhr
Samstag, den 09.12., 17:30 Uhr mit Kinderbetreuung (um Voranmeldung unter tickets@andpartnersincrime.org wird gebeten)
Tickets unter:www.eventbrite.de (bei ausverkauften Vorstellungen können unter tickets@andpartnersincrime.org mit vollständigen Namen noch Restkarten erworben werden) Bei Problemen mit der Zahlung über paypal oder für ermäßigte Karten Email an: tickets@andpartnersincrime.org (bitte vollständigen Namen angeben)
„“In meiner Familie“, so heißt es gleich zu Beginn, „wird unglaublich viel geredet. Und doch ist ist sie geprägt vom Verschweigen.“ Und schon ist man redend, plaudernd, sich erinnernd, mittendrin in der Performance.“ Frankfurter Allgmeine Zeitung
“„Über das Unbehagen zu wohnen“ verspricht kuriose Gestalten und wunderschöne Fotos. Es ist eine intime Abendveranstaltung für all jene Menschen, die kurz vor Weihnachten mal keine Lust auf die typischen, kitschigen Weihnachtstheaterstücke haben und stattdessen bei einer Tasse Tee an Zeitgeschehen und Politik interessiert sind, findet Polzer.“
Journal Frankfurt
„“Über das Unbehagen zu wohnen“ ist eine tastende Performance, eine berührende. Manches erkennt man aus der eignene Familie wieder, anderes klingt ziemlich wild.“ Frankfurter Rundschau
Einmal kurz vorgespult: Wir schreiben das Jahr 2038, die Theater und Parlamente stehen schon lange leer. Die repräsentative Demokratie wird in den Geschichtsschulbüchern in dem Kapitel „Herrschaftsformen des 19. und 20. Jahrhunderts“ aufgelistet.
Was zu ihrem Zerfall führte, ist unklar: War es die Pandemie der 2020er Jahre, die heute gemeinhin als Blaupause einer postdemokratischen Gesellschaftsordnung gilt? War es der sogenannte „freie“ Markt, der ab 1990 große Teile der politischen Entscheidungsprozesse übernahm? War es der anschließende Aufstieg autoritärer Parteien, der die Demokratie von innen aushöhlte? Oder haben wir einfach irgendwann aufgehört, an die Gestaltbarkeit unserer Gegenwart zu glauben?
Auf den Spuren dieser Fragen führen uns die Geschichtsprofessorin Shahrzad Osterer und ihr wissenschaftlicher Mitarbeiter Marc Behrens durch die Ruinen des Frankfurter Rathauses.
Nach ihrer gefeierten Online-Performance DAS PARLAMENT öffnen andpartnersincrime nun erstmals die Tore des „echten“ Frankfurter Rathauses für eine interessierte Öffentlichkeit. Auf einem ca. 90 minütigen Spaziergang durch den Römer zeigen sie uns die vergessenen Ruinen der Demokratie, die bis dato nur einer kleinen Gruppe von Eingeweihten zugänglich waren.
Die Führung ist kostenlos und beginnt am Haupteingang Historisches Museum Frankfurt.
Text und Künstlerische Leitung: Eleonora Herder Dramaturgie und Recherche: Tim Schuster Performerin und Sprecherin: Shahrzad Osterer Komposition, Sounddesign, Performance: Marc Behrens Live-Musik: Sze Fong Yeong Gestaltung und Bühnenbild: Anna Sukhova Kostüm: Tanya Tverdokhlebova Live-Videotechnik und Kamera: Michelle Koprow Videodokumentation: Lukas Birkhofer Assistenz: Joanna Plastrotmann Creative Producer: Elena Polzer (ehrliche Arbeit) Öffentlichkeitsarbeit: Tim Schuster & Joanna Plastrotmann Mit Redebeiträgen von: Inga Bendukat, Stephan Siegler und Matthias Pees
Eine Produktion von andpartnersincrime und Mañana Bold. Das Programm Formations of „Power – Performing Democracy“ wird von der Stiftung Kunstfonds und vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main im Rahmen des 175. Jubiläums der Nationalversammlung in der Paulskirche gefördert. Kooperationspartner des Programms sind das Netzwerk Paulskirche sowie das Lindley Lindenbergs Hotel. „After Democracy“ basiert auf der Produktion „DAS PARLAMENT“, deren Erarbeitung vom Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Fonds Darstellende Künste gefördert wurde und entsteht als eigenständige Weiterentwicklung im Rahmen des kuratierten Programms des Kunstvereins Mañana Bold e. V. während der Tage der Demokratie des Netzwerks Paulskirche. Die Neuproduktion wird ermöglicht und gefördert durch die Stiftung Kunstfonds und das Kulturamt der Stadt Frankfurt.
In Kooperation mit Künstlerhaus Mousonturm und Historisches Museum Frankfurt
Gefördert von Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessisches Miniserium für Wissenschaft und Kunst und dem Fonds Darstellende Künste
Freitag 28.07.2023, 15:30h !AUSGEBUCHT!
Samstag 29.07.2023, 12:00h und 15:30h !AUSGEBUCHT!
Sonntag 30.07.2023, 12:00h und 15:30h !AUSGEBUCHT!
„After Democracy scheint mehr als alles andere ein Plädoyer für das Theater. Nicht nur als bürgerliche Institution und Tempel der Kultur, sondern vor allem als ein sozialer Ort, an dem Abend für Abend, Spielzeit für Spielzeit die Frage des Zusammenlebens neu verhandelt wird.“
Frankfurter Allgmeine Zeitung
„Der Humor im absichtlich chaotisch inszenierten Walk zündet durchaus. Der Hintergrund ist aber ernst. […] Das Stück ist eine willkommene und vor allem gelungene Erinnerung daran, dass Demokratie nie selbstverständlich ist.“
Frankfurter Rundschau
„In der Performance After Democracy wagen sich andpartersincrime an ein ziemlich düsteres Gedankenexperiment, denn hier ist die Demokratie bereits gescheitert. Zeitzeug*innen kommen zu Wort und Herrschaftssymbole der Römer-Architektur werden genauer in den Blick genommen. Was war repräsentative Demokratie, wie hat sie funktioniert?“
In Leere Stadt setzen andpartnersincrime den leerstehenden Häusern Kassels die Geschichten derjenigen gegenüber, die nicht (mehr) darin wohnen. Die Menschen, die Zwangsgeräumten, die Obdachlosen. Über Interviews mit Kasseler Bürger*innen, die akut von Zwangsräumungen und Verdrängung bedroht sind, bringen sie deren Erfahrungen auf die Bühne.
Für das Stück hat andpartnersincrime gemeinsam mit dem Filmkollektiv „Freelance Underground“ investigativ zum Zusammenhang von Leerstand und Wohnungslosigkeit recherchiert.
In einer Reihe von filmischen Interviews nähert das Künstlerkollektiv sich den persönlichen Geschichten von Kasseler Bürger*innen, die entweder ihre Wohnung verloren haben, weil sie aufgrund wirtschaftlicher Notlage zwangsgeräumt wurden, die an einem bestimmten Punkt ihrer Biographie von einer solchen Zwangsräumung bedroht waren, oder die bereits seit längerem ohne festen Wohnsitz leben.
Auf der Bühne beleuchten die beiden Investigativjournalisten Max (Marius Bistritzky) und Nika (Sandro Šutalo) die strukturellen Hintergründe von spekulativem Leerstand und einer „zweiten Welle“ der Gentrifizierung, welche aktuell die Stadt Kassel erreicht. Während ihrer Recherche stoßen sie auf immer mehr brisante Fälle und zweifelhafte Strategien von Immobilien- und Investmentfonds, aber auch öffentlichen Wohnungsbaufirmen. Dabei ist nicht alles, was die beiden auf der Bühne herausfinden Fiktion…
Sowie Interviews mit: Bettina v. Klopmann, Faowzia M., Hildegard Schwarz, Jenny Schirmer, Richard Brox, Siegfried Matzel, Tine Krauskopf, Ulrike Petschelt und „Nora“.
Regie / Texte/ Kostüme: Eleonora Herder
Regiemitarbeit / Recherche: Inga Bendukat
Dramaturgie: Katja Prussas
Bühnenbild: Johanne Schröder
Video-Dokumentation und Schnitt: Michael Trammer und Raphael Knipping (Freelance Underground)
Musik: Jan Mech
Regieassistenz/ Abendspielleitung: Tim Wittkop
Ausstattungsassistenz: Kuan- Jung Lai
Soufflage/ Produktionshospitanz: Anna Zoé Bellmann
Wissenschaftliche Mitarbeit: Gabu Heindl, Vincent Hildenhagen, Nina Manz, Florine Schüschke.
Ein investigatives Theaterstück von andpartnersincrime und Freelance Underground in Kooperation mit Kasseler Initiativen und Wohnungslosen. Die Performance wird dem WH22 und ihrem Kampf für mehr Freiräume gewidmet
Dieses Projekt wurde wissenschaftlich begleitet von einem Forschungssemester zum Thema Leerstand der Universität Kassel, FB06 Architektur – Stadtplanung – Landschaftsplanung
andpartnersincrime wird gefördert durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main
Der Uraufführung des Stücks ”Leere Stadt“ im Theater im Fridericianum war eine umfangreiche Recherche vorausgegangen. Wie deren Ergebnisse am Freitagabend auf die Bühne gebracht wurden, hat das Premierenpublikum mit viel Beifall gewürdigt. […] Wie wars? Aufwühlend.
Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 22.05.2023, Mark-Christian von Busse
»Man gönnt den Obdachlosen nicht mal ihren Dreck unter den Fingernägeln« rappt der Rapper Disaster. Das Staatstheater Kassel möchte mit einem Theaterabend »den Dreck mit Zahnstochern hervorpopeln« und ihn den Verantwortlichen aufs Pausenbrot schmieren. Dafür suchen sie mit Asphalt Zeitzeugen und Betroffene für Interviews.
Magazin Asphalt 03/2023, 07.03.2023, Ute Kahle
Die Medien- und Performancegruppe andpartnersincrime will den leerstehenden Häusern Kassels die Geschichten derjenigen gegenübersetzen, die nicht (mehr) darin wohnen.
Für die Theaterproduktion „Leere Stadt“ (Premiere 19. Mai) sucht das Staatstheater Kassel Menschen, die von ihren Erfahrungen mit Zwangsräumungen, der Angst vor Obdachlosigkeit und Verdrängung und dem Leben auf der Straße erzählen wollen.
Online Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis, 24.02.2023, Gerald Schmidtkunz
„Der Laternenpfahl da hinten schmeckt, wie wenn man sich auf die Lippe oder Zunge gebissen hat. Den darf man aber nur im Sommer anlecken. Im Winter bleibt man dran kleben.“
Zitat einer Bewohnerin in Grünau
Erinnerst du dich noch an die Zeit, in der du Ampeln auf grün schnipsen konntest? In der die Pfützen nach einem Sommergewitter große Seen waren und die Ritzen im heißen Asphalt geheime Zeichen – wenn man drauftritt, ist man sofort tot. Weißt du noch als du die Welt wegblinzeln konntest? Als du beim Schaukeln abheben und das ganze Viertel überfliegen konntest?
Ausgestattet mit Tablets und Kopfhörern, geleitet von einer kleinen Reiseführerin, ziehen andpartnersincrime mit dem Publikum durch die Großwohnsiedlung Grünau, suchen nach Schlupflöchern, Spielplätzen und Aussichtspunkten. Auf den Tablets ziehen Videos der Umgebung vorbei, werden dirigiert, verschieben sich. Wir sehen Bilder aus anderen Zeiten, hören verschiedene Gedanken zu diesem Ort. Welche Teilhabemöglichkeiten haben Kinder, die hier aufwachsen, zwischen Plattenbauten, grünen Wiesen und Bänken aus Beton? Wie machen sie diesen Raum zu ihrem? Und wie könnte dieser Ort aussehen, wenn er sich ihren Bedürfnissen anpasst?
#TurnTheWorldBlue #kinderrechte
Letzten Sommer haben wir uns auf eine Recherchereise nach Grünau begeben – jenem Leipziger Stadtteil, der in den Siebzigern als großes Versprechen und moderner Wohnraum für alle erbaut wurde und heute als Platte und Problembezirk verschrien ist. Wir wollten herausfinden, wie es ist, hier aufzuwachsen, zwischen Plattenbauten, grünen Wiesen und Bänken aus Beton. Welche Teilhabemöglichkeiten haben Kinder in Grünau? Wie machen sie diesen Raum zu ihrem? Lassen sich kindliche Bedürfnisse und Systemarchitektur vereinen oder sprengen sie sich gegenseitig?
Mit all diesen Fragen im Gepäck sind wir immer wieder nach Grünau gefahren, haben uns mit verschiedenen Jugend- und Kulturzentren verbündet und so verschiedenste Grünau-Expert*innen zwischen 9 und 13 Jahren kennengelernt, die uns ihre Aneignungsstrategien des öffentlichen Raums verraten haben. Daraus ist ein Videowalk entstanden, der das Publikum raus aus dem Theater und rein in die Betonlabyrinthe Grünaus führt. Geleitet von unterschiedlichen kleinen Guides ziehen die Zuschauer*innen durch den Stadtteil, suchen nach Schlupflöchern, Spielplätzen und Aussichtspunkten. Dabei werden sie angeregt, ihre Umgebung wieder mit den Augen eines Kindes zu sehen und sich zu erinnern, wie das war, damals, als sie alle Ampeln auf grün schnipsen konnten. Als die Pfützen nach einem Sommergewitter Badeseen waren und die Ritzen im heißen Asphalt geheime Zeichen. Als sie noch mit der Tram bis zum nächsten Geburtstag fahren konnten, damit er schneller kommt. Also steigt ein, wir treffen uns am 20. November!
Darstellerinnen Live Performance:Sinem Dinara Hartmann, Kira-Katharina Zimmermann Voice-Over: Miriam Klüh
DARSTELLER*INNEN IM FILM: Guides: Sinem Dinara Hartmann, Malou Löffler, Ben Zeisler, Kira-Katharina Zimmermann Reporter*innen: Sinem Dinara Hartmann, Malou Löffler, Ben Zeisler, Kira-Katharina Zimmermann
Natalie Hadarie, Anna Döhler, Finja Döhler, Timmy Eggert, Emilia Ehrenberg, Josephine Etumunu, Sinem Dinara Hartmann, Anton Hermann, Raciel, Carlos Ros, Fanny Schreiber, Saskia Schürmeier, Alina Stäbler, Oskar Stäbler, Diana Sulaimani, Anna Sophie Ulrich, Emily Wende
Künstlerische Leitung:Eleonora L. Herder Dramatugry:Nele Beinborn Videodesign + Videoproduktion: Jos Diegel 1. Kamera: Jos Diegel 2. Kamera: Michelle Koprow Schnitt:Jos Diegel, Michelle Koprow Ausstalttung:Michelle Koprow Sounddesign + Musik: Jonas Harksen Produktionsdramaturgie: Sarah Charlotte Becker
Choreografie der Tanzszenen im Film: Johanna Uhle, Mechthild Schade Pädagogische Betreuung: Marika Fleischhauer, Marie Molle, Paul Illner, Josefine Bartl Creative Producer: Sven Rausch
Eine Produktion von andpartnersincrime in Koproduktion mit LOFFT – DAS THEATER. In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Heizhaus in Leipzig-Grünau, dem Theatrium (großstadtKINDER e.V.), dem Offenen Freizeittreff Völkerfreundschaft e.V. und den Leipziger Verkehrsbetrieben LVB. Gefördert von der Stadt Leipzig – Kulturamt und vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. andpartnersincrime erhält eine Mehrjahresförderung der Stadt Frankfurt am Main.
How to be not too careful, but full of care? Die ada_kantine ist eine Insel der Sorgetragenden auf umkämpftem Gebiet. Die Zukunft des Geländes ist ungewiss, die Sorgearbeit in der Küche geht weiter. Welche kollektiven Praktiken sind hier in den vergangenen zweieinhalb Jahren entstanden? Und inwiefern kann Sorgearbeit systemkritisch sein? An zwei Tagen diskutieren, träumen und kochen wir gemeinsam, entwerfen konkrete Utopien und wahnwitzige Pläne, schnippeln Gemüse, behaupten Theater, tanzen, kehren den Boden und caren uns um uns. Und wo bleibt eigentlich der Aufstand aus der Küche?
Kinderbetreuung vor Ort vorhanden (Freitag 15-20 Uhr / Samstag 09-20 Uhr).
Konzept und Idee: Nouria Behloul, Inga Bendukat, Eleonora L. Herder und Tim Schuster Künstlerische Leitung: Eleonora L. Herder Dramaturgie und Recherche: Inga Bendukat Politische Strategie: Tim Schuster Performative Moderation: Nouria Behloul Konzeption Wandzeitung: Nouria Behloul Film: Michelle Koprow Phonothek der radikalen Selbst_Für_Sorge: Jana Bleckmann, Susanne Hübl, Sophia Igel und Johanna Steindorf Grafik und Gestaltung: Victor Gorelik, Elise Pixel und Tatiana Tverdohlebova Creative Producer: Sven Rausch Produktionsassistenz und Praktikum Dramaturgie: Joanna Plastrotmann Öffentlichkeitsarbeit: Tim Schuster Awarness: Saeed Sedaghat und Subin Kinderbetreuung: Das Kollektiv Musik: Siebdruckerrei: print now riot later Risographie Wandzeitung: Victor Gorelik, Elise Pixel und Tatiana Tverdohlebova
In Kompliz*innenschaft mit der ada_kantine und allen ada_istas
Mit Beiträgen von:
ignite! Transformative Justice Kollektiv, Manuela Zechner, Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern, Bojana Kunst, Valeria Graziano & The Pirate Care Project, Grandhotel Cosmopolis Augsburg, Michael Trammer vom Film ‚Eigenbedarf – Leben auf dem Schleudersitz‘, PAH Barcelona, Gabu Heindl, u.a.
Grandhotel Cosmopolis Augsburg
Das Grandhotel Cosmopolis ist ein zivilgesellschaftlich getragener Ort, der sich mit künstlerischen und aktivistischen Werkzeugen um die zukunftsfähige Gestaltung von Lebensraum in der Stadt einsetzt. Diesbedeutet konkret, dass ein hauptsächlich von Freiwilligen getragenes Café, Atelierräume für Künstler*Innen und aktivistische Gruppen, ein außergewöhnliches Hotel, Veranstaltungsräume und eine Unterkunft für Geflüchtete tagtäglich gemeinsam unter einem Dach wirken und eine Utopie leben.
Manuela Zechner
Manuela Zechner ist Forscherin, Kulturarbeiterin und Moderatorin. SIe ist co-Initiatorin der recht neuen Common Ecologies School, macht das Earthcare Fieldcast mit Bue RübnerHansen, und leitet seit 2005 das Future Archive Project. Sie arbeitet zur Schnittstelle von Feminismus/Care und Ökologie, hat 2021 das Buch „Commoning Care and Collective Power“ herausgegeben, und ist derzeit als postdoc Teil des MovE Forschungsprojekts an der Uni Jena.
Ignite! Transformative Justice
Warum reden wir in unseren Zusammenhängen so viel davon, dass wir die Polizei ablehnen und rufen sie dann doch immer wieder an? Oder sind komplett ratlos, wie wir ohne sie agieren sollen? Und warum haben wir auch nach all den Jahrzehnten feministischer Kämpfe immer noch keine etablierten Konzepte zum Umgang mit zwischenmenschlicher und sexualisierter Gewalt?Wir halten es für unabdingbar, unsere theoretische Ablehnung von Polizei und Patriarchat nicht nur als Stickermotive zu verwenden, sondern auch eine Praxis zu entwickeln, die Alternativen sucht und erarbeitet. Wir wollen sowohl einen Umgang mit Gewalt in unseren Zusammenhängen finden, der nicht auf den Prinzipien von Straflogik und staatlicher Gewalt beruht, als auch Verantwortung übernehmen für die Umstände, die auch in emanzipatorischen Gemeinschaften zwischenmenschliche Gewalt ermöglichen.
Valeria Graziano – Pirate Care Syllabus
Valeria Graziano is a cultural theorist, educator and organizer, currently based at the Centre for Advanced Studies, University of Rijeka, Croatia. Over the years, she has been involved in numerous research initiatives across the cultural sector and social movements and collaborated with a number of international cultural institutions, including documenta14; Impulse Festival; MACBA; Arts Council of England and Van Abbemuseum. She is one of the convenors of the Pirate Care Syllabus (https://pirate.care). For a list of publications, see: https://hcommons.org/members/valerix/
Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern
Wir sind Gesundheitskollektiv aus Bern, bestehend verschiedenen Personen aus dem Gesundheitswesen. Uns alle verbindet der Wunsch nach einem inkludierendem Gesundheitssystem mit niederschwelligemZugang und einem multidimensionalen Verständnis von und für die Gesundheit. Unter anderem stellen sich uns Fragen, wie: Wie lassen sich postkoloniale, antirassistische und feministische Einstellungen sowie politische Haltungen in unseren Arbeitsalltag einbauen? Wie können wir aber auch besagte Perspektiven und unsere Arbeit stets kritischhinterfragen und uns neues Wissen aneignen, um so neue Handlungsmöglichkeiten auszuarbeiten? Wir fordern aus diesem Grund auch, dass Themen wie strukturelle Diskriminierungsformen, Interdisziplinarität sowie Zugänglichkeit, Gleichheit und Hierarchie im Gesundheits-systemverstanden, reflektiert und so auch verändert werden können.
Bojana Kunst
Bojana Kunst is a philosopher, dramaturg and performance theoretician. She works as a professor at the Institute for Applied TheaterStudies in Justus Liebig University Giessen, where she is leading an international master program Choreography and Performance. She was as a researcher at the University of Ljubljana and University of Antwerp (till 2009), and later guest professor at the University of Hamburg (2009 –2012). She lectured and organized seminars, workshops and laboratories in different academic institutions, theaters, artistic organizations across Europe, and working continuously with the independent artistic initiatives, artists, groups and activists. Her research interest is contemporary performance and dance, arts theory and philosophy of contemporary art. She published Artist at Work, Proximity of Art and Capitalism, Zero Books, Winchester, London, 2015, and The Life of Art. Transversal Lines of Care, Ljubljana, 2021 (in Slovenian language).
Film: Sí se puede. Sieben Tage bei der PAH Barcelona
Plataforma de Afectados por la Hipoteca ist eine spanische Basisorganisation, die direkte Maßnahmen ergreift, um Zwangsräumungen zu stoppen und sich für Wohnungsrechte einzusetzen. Die PAH wurde im Februar 2009 in Barcelona als Reaktion auf die Finanzkrise von 2008 gegründet. Mittlerweile ist sie die wichtigste Opposition zur Wohnraumpolitik der Regierung und verteidigt das Recht für alle auf würdigen Wohnraum.Die Aktivist*innen widersetzen sichZwangsräumungen aufgrund von Zwangsvollstreckungen und gründeten eine Organisation der gegenseitigenemotionalen, bürokratischen und aktivistischen Unterstützung. Mehrere Zwangsräumungen konnten durch die PAH in Barcelona bereits verhindert werden. Der Film “Sí se puede. Sieben Tage bei der PAH Barcelona” von Pau Faus erzählt vom Alltag der Organisationin einer beliebigen Woche. Die Kameras sind auf das Innere der Organisation gerichtet, um –neben dem Drama der Zwangsräumungen –die enorme, unsichtbare Arbeit zu zeigen, die innerhalb der PAH geleistet wird. Spanien 2014, Regie: Pau Faus, 52 Minuten
Gabu Heindl
Gabu Heindl ist Architektin, Stadtplanerin und Aktivistin in Wien. Ihr Architekturbüro GABU Heindl Architektur fokussiert auf öffentlichen Raum und bezahlbares Wohnen. Lehre an der AA|Architectural AssociationLondon und seit September alsProfessorin für Architektur Stadt Ökonomie | Bauwirtschaft und Projektentwicklung an der Uni Kassel. Jüngstes Buch: Stadtkonflikte, Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung (2020)
Phonothek radikaler Selbst_Für_Sorge
Mal nein sagen, wenn etwas Zuviel ist sich bei Freund:innen ausheulen und umarmt werden einen Termin im Kalender mit sich selbst machen sich berauschen und wild tanzen gehen … ist das Sorgearbeit für dich? Oder wie kümmerst du dich eigentlich um dich? Hast du dich schonmal gefragt, ob die Sorge um deine eigenen Bedürfnisse etwas Radikales haben kann? Ja sogar ein wichtiger Beitrag zu einem fürsorglichen gesellschaftlichen Zusammenleben ist?
Mit diesen Fragen sind wir losgezogen und haben Selfcare Expert*innen gefragt und zwar nicht nur die aus der Shampoowerbung, sind durch Drogeriemärkte und die Feeds sozialer Medien flaniert, haben mit politischen Initiativen und Selbsthilfegruppen diskutiert und mit unseren Freund:innen gequatscht. In der Phonothek laden wir dich ein, selbst zu lauschen, wie Selbstfürsorge zwischen reiner Überlebensstrategie, Konsumapell und radikal politischem Anspruch neue Fragen für eine sorgende Stadtgemeinschaft aufwirft. Die Phonothek basiert auf einem künstlerischen Rechercheprojekt, dass sich an der Schnittstelle von performativer Klangkunst und feministischer Stadtforschung bewegt. Im Recherchekollektiv involviert sind derzeit: Jana Bleckmann, Susanne Hübl, Sophia Igel und Johanna Steindorf.
Film: Eigenbedarf – Leben auf dem Schleudersitz
Ina, Max, Carina und mehrere Freund*innen sind wohnungslos. Mitten im Corona Winter 2020 müssen sie teilweise im Freien schlafen. Städtische Notunterkünfte böten keine Perspektive, sagen sie. Im Angesicht der drohenden Kälte versuchen zunächst linke Aktivist*innen mit einer öffentlich angekündigten Besetzungsaktion städtischen Leerstand in Wohnraum für obdach-und wohnungslose Menschen zu verwandeln. Die Polizei räumt allerdings sofort. Auf einmal ergibt sich eine neue Möglichkeit dem Leben auf der Straße zu entfliehen. Aktivist*innen haben heimlich einen weiteren Leerstand geöffnet. Die Freund*innen haben echten Eigenbedarf und werden zu Hausbesetzer*innen. Über ein Jahr leben in der heimlichen Besetzung verschiedene Menschen wie auf dem Schleudersitz, immer in der Angst die Stabilität, die ein Dach über dem Kopf bietet, wieder zu verlieren.
Die einzelnen Programmpunkte können auch einzeln besucht werden.
Das Programm findet in Kompliz*innenschaft statt mit: Anarchistisches Gesundheitskollektiv Bern, Bojana Kunst, Gabu Heindl, GoBanyo – Duschbus, Grandhotel Cosmopolis Augsburg, ignite! Transformative Justice Kollektiv, Manuela Zechner, Michael Trammer vom Film ‚Eigenbedarf – Leben auf dem Schleudersitz‘, PAH Barcelona, Phonothek radikaler Selbst_Für_Sorge, Valeria Graziano & The Pirate Care Project, u.a.
Es gibt Kinderbetreuung!
Das komplette Programmheft mit allen Infos gibt’s hier:
Die ‚Akademie der Sorgetragenden‘ ist eine Kooperation von andpartnersincrime mit der ada_kantine und Teil des Langzeitprojektes MaintenanceArt von andpartnersincrime zur Verknüpfung von Sorgearbeit und Kunst.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten derBundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
andpartnersincrime wird gefördert durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main.
Nach dem Ende der Versammlung ist es an der Zeit, die Versammlung zu proben. Andpartnersincrime laden zum gemeinsamen Lernen – und zwar dorthin, wo sich die Menschen seit jeher am liebsten versammeln: in die Küche. Ab wann sind menschliche Bedürfnisse politisch? Wer sind die Sorgetragenden der Versammlung? Und wer macht das Salz in die Suppe? Während aus gemeinsamen Ressourcen situiertes Wissen entsteht, kommen Köch*innen, Expert*innen politischer Versammlung und Pflanzen zu Wort – in der Ada_Kantine in der ehemaligen “Akademie der Arbeit” in Bockenheim. Einem Ort, an welchem sich Anwohner*innen, Aktivist*innen und Wohnungslose versammeln, um neue Formen des Zusammenlebens zu erproben.
„Die Akademie“ ist ein öffentliches Forschungsformat und Teil des Langzeitprojekts „Nach dem Ende der Versammlung“, in dem sich die Gruppe andpartnersincrime mit Formen der Versammlung auseinandersetzt.
In Kooperation mit ada_kantine und Künstlerhaus Mousonturm.
Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und ermöglich durch das Reload Stipendium der Kulturstiftung des Bundes.
Konzept und Künstlerische Leitung: Eleonora Herder und Tim Schuster Recherche: Ceren Yildirim Gestaltung: Anna Sukhova Moderation: Melli Hepp und Saeed Sedaghat | Live Musik: Anna Volgger Garrabou Sounddesign: Marc Behrens Videodokumentation: Julia Novacek Produktionsleitung: Mariya Barashka Mit Vorträgen von: Bernd Belina, Inga Bendukat, Jana Bleckmann, Felix Broecker, Anna Lisa Jacobi und Alexis Passadakis Referent*innen am runden Tisch der adaist*innen: Anya Sukhova, Osman Alhassan, Saeed Sedaghat, Regina, Franziska Mucha, Clara Speer, Rachidi, Rüdiger, Lisa Leiser Moderation runder Tisch: Yannick
Eine Produktion von andpartnersincrime ermöglicht durch das Reload Stipendium der Kulturstiftung des Bundes und dem Arbeitsstipendium der hessischen Kulturstiftung. In Kooperation mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm.
Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Arbeitsstipendium der hessischen Kulturstiftung.
Ermöglich durch das Reload Stipendium der Kulturstiftung des Bundes
„Die Akademie der Versammlung‘ soll, bevor etwas Neues entsteht, den Zwischenraum als Findungsphase nutzen. Dazu dient auch das Erproben des Zusammenlebens, also die Auseinandersetzung mit Formen von Versammlungen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Schon immer haben andpartnersincrime Kunst, Politik, aktuelle Debatten und Fragen zusammengebracht – aber noch nie so intensiv wie bei der ‚Ada-Kantine: Beides bedingt einander.“
2019 sympathisierte in Deutschland jeder fünfte Bürger mit einer Diktatur. Ein Großteil hielt parlamentarische Politik für eine theatrale Inszenierung und Politiker für Marionetten.
2020 standen dann die Parlamente und Theater plötzlich leer und die Menschen begannen auch jenseits der Bühne Masken zu tragen. Theater und Politik waren überall und nirgends.
Die Lecture Das Parlament blickt aus einer Zukunft, in der es keine repräsentative Politik mehr gibt, zurück auf die Parlamente als Ruinen einer vergangenen Zeit. Auf der Suche nach etwas, was es vielleicht nie gegeben hat, leitet sie ihr Publikum durch den Römer, das einst stolze Wahrzeichen der Stadt Frankfurt und den Sitz der Stadtverordnetenversammlung.
Was war repräsentative Demokratie und woran wird sie eines Tages gescheitert sein? Fundstücke aus einer beinahe schon vergessenen Gegenwart setzen sich zusammen zu dem Museum einer möglichen Zukunft.
„Das Parlament“ ist Teil des Langzeitprojekts „Nach dem Ende der Versammlung“, in dem sich andpartnersincrime mit neuen Formen der Versammlung auseinandersetzen.
Text und Künstlerische Leitung: Eleonora Herder Dramaturgie und Recherche: Tim Schuster Performerin und Sprecherin: Shahrzad Osterer Komposition, Sounddesign, Performance: Marc Behrens Live-Musik: Kartini Suharto-Martin Gestaltung und Bühnenbild: Anna Sukhova Kostüm: Tanya Tverdokhlebova Video: Julia Novacek, Michelle Koprow Regie- und Dramaturgieassistenz: Ceren Yildirim Produktionsleitung: Anna Maria Bolender, Sven Rausch Rechtswissenschaftliche Beratung: Leon Züllig Theaterwissenschaftliche Beratung: Julia Schade Mit Redebeiträgen von: Inga Bendukat, Stephan Siegler und Matthias Pees
Eine Produktion von andpartnersincrime in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm und dem Historischen Museum Frankfurt. Gefördert von Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Fonds Darstellende Künste
Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch
Dauer: 60 Minuten
In Kooperation mit Künstlerhaus Mousonturm und Historisches Museum Frankfurt
Gefördert von Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessisches Miniserium für Wissenschaft und Kunst und dem Fonds Darstellende Künste
„Das ungeachtet der technisch rohen Bildästhetik sorgfältig gearbeitete Stück ist intellektuell anregend und amüsant. Aus den Materialbrocken werden interessante Zusammenhänge entwickelt.“
Frankfurter Rundschau
Premiere 18. November 2020
Eingeladen zum Festival Politik im Freien Theater, 1. & 2. Oktober 2022
A specter is haunting Europe - the specter of independence. Whether in Catalonia, Northern Macedonia, the states of former Yugoslavia or Eastern Ukraine - everywhere people are demanding more 'autonomy' (from ancient Greek autós, "self" and nómos, "law"). But instead of questioning the national construct per se, they demand the establishment of new nation states.
Autonomy is one of the great ideals of our time: we permanently declare our independence. And amazingly enough, we assume that this could, indeed should succeed - no matter how bad the conditions may be.
Three women set off in an auto-mobile on the trail of their own auto-biography in three regions of Europe where independence movements are common. They ask themselves what the difference is between the claim to self-determination and the autonomy dictates of our time. And where the nearest gas station is.
Anyone who wants out can get out. But once you get out you rarely get back in.
Artistic direction: Eleonora Herder Dramaturgy: Tim Schuster Video: Alla Poppersoni Sound: Marc Behrens Performance: Victorija Ilioska, Lela Herder, Alla Poppersoni und Johanne Schröder Graphic design: Anna Sukhova Stage and costumes: Johanne Schröder Advice and research: Anna Schewelew Videodokumentation: Jos Diegel Internships: Gianna Arufe und Tizia Huber
Trailer:
Trailer
Long documentation:
video documentation
Interviews:
Als Dokumentartheaterstück zeigt es zugleich Schnittstellen mit dem Privatleben der drei Künstlerinnen. Denn alle drei leben in Deutschland, sind aber in Mazedonien, der Ostukraine oder Katalonien aufgewachsen. So wird sichtbar, wie sich Weltpolitik zunehmend auch auf das persönliche Leben auswirkt.
SWR2 Journal am Mittag, 2.0.2019, 12:33h
Auf der Bühne ist ein Geschichtslabor eingerichtet, in dem die insgesamt vier Darstellerinnen Akten öffnen, Objeke hervorholen, Photografien und Videofilme projizieren. Die Arbeit an der Geschichte führen sie genauso als unabschließbaren Prozess vor wie Geschichte selbst. Einen zentralen Teil des präsentierten Material machen gelungene Videointerviews aus, die sie selbst in Nordmazedonien und Katalonien mit involvierten Personen geführt haben.
David Rittershaus: „Auf Richtungssuche“, FAZ, 6.09.2019
„Die Frankfurter Theatermacherinnen stellen sich nicht auf eine Seite. Aber der Meinungen, Ge- schichtsfakten, Absurditäten haben sie viele zu- sammengetragen. Es ist ein entspannter, aber auch lehrreicher Abend.“
Frankfurt Rundschau, 4.09.2019, Sylvia Staude
Premiere on 2 September 2019 Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt / Performances on 3 and 4 September 2019
Premiere Zeitraumexit in Mannheim on 26 September 2019 / Further performance on 28 September 2019
A production by andpartnersincrime in cooperation with Künstlerhaus Mousonturm and Zeitraumexit e.V. Rehearsed at Z-Zentrum für Proben und Forschung, a room by ID_Frankfurt e.V.
"Look at me."
"What d'you want?"
"Your eyes... Look in my eyes."
"I see myself in them. ... I must get changed." (Frank Wedekind)
Where the affirmation of oneself as a meaningful part of a community is lacking or insufficient for self-actualization plans, it must be done in a different way...
Lulu's gone. No one's seen her for a while. Geschwitz invites for dinner at her new apartment. An older building somewhere in Giessen. The guests are former, current and potential lovers of Lulu. A warm summer evening. A successful party: dancing, laughing, crying, bribing, lying and threatening. They fight for the few remaining glances and for their own place in a world in which everyone wants to be desired only as themselves and for their personal attributes. It becomes - in the end - erotic.
You weren't invited to the party, but none of this makes sense without you. So you're welcome to watch if you want to.
Previous performances: 23 & 24.07. and 28 to 31.07.2011, 19:30 hrs and additional performances 28 to 30.07., 24:00 hrs Venue: Ludwigstr. 28 in Gießen Admission: 7 € / 4 € reduced
With: Arne Köhler, Christoph Bovermann, Fabian Passarelli, Falk Rößler, Maria-Isabel Hagen & Nick-Julian Lehmann
Idea: Eleonora Herder
Direction: Eleonora Herder & Falk Rößler Dramatugry: Michaela Stolte Stage design: Sabine Born Music & sound design: Falk Rößler & Arne Köhler Production: Isabelle Zinsmaier Technical assistance: Jost von Harleßem
Imagine the following situation: it is later in the evening. You are sitting at a window. In an apartment across the street, you can see three rooms through the window: the bedroom, the dining room, the bathroom. In the flat in front of the window, there is a dinner, guests are invited, there is good food and lots of intrigue. Down the street, every now and then, there are some of the guests.
Some of them may even enter your house and suddenly talk to each other in the room next to you. You watch all this from your apartment. We, the people from the house across the street, follow the story. You watch and listen to us. And suddenly you realize: Not only you are watching. Suddenly we turn towards you, we address you directly, we stage ourselves just for you. Suddenly you are no longer a pervert, we are. And we abuse you in the worst possible way - because we need your glances.
And then, before you realize it, our erotic game turns once again. You become aware of your power. You keep us in suspense. You enjoy our impatience. You make us gasp...
The inspiration for our work is Frank Wedekind's double drama "Lulu", consisting of the two parts "Earth Spirit" and "Pandora's Box".
We deal freely with this material, in which we are especially interested in the figure of Lulu with her radical self-dramatization as well as the efforts of the other characters to capture this being and to get hold of it.
We are interested in understanding the figure of Lulu as a postmodern state; as a state of a society that largely abandons itself as a community. Instead, this society produces individuals who constantly present and market themselves as desirable and intimate übermen.
Lulu is postmodern because she knows that she is being observed and at the same time knows that this gaze defines her. Lulu is not (as it has been repeatedly claimed) a naive, 'natural' being who acts out the supposedly original femininity. Lulu is a master of "second-order observation" because she observes how others observe her and aligns her behavior accordingly.
Where self-affirmation as a meaningful part of a community is lacking or insufficient for self-actualization plans, this self-affirmation must be done in other ways. But on what should it be based, if not on the value that is placed on the person as such and apart from any community? It is a matter of gaining one's place in the world by being desired only as oneself and for one's own attributes. It is - after all - about eroticism. Eroticism, enactment and the production of desire as new paradigms of everyday life, because only as a permanently erotic being one can find a place in a world full of individualists. Only if I am desirable, I will be noticed and if necessary fulfill myself.
Lulu appears to us as perhaps one of the first famous theatrical figures to perform this postmodern constellation. The fact that Lulu may be less a fear or hope inspiring female archetype, but rather embodies a new, postmodern way of behaving, is a rarely found interpretation of this figure. But this is precisely where our interest in Wedekind's double drama comes in.
Regie: Eleonora Herder und Falk Rößler Performer & Musiker: Maria-Isabel Hagen, Arne Köhler, Christoph Bovermann, Nick-Julian Lehmann, Fabian Passarelli, Falk Rößler Dramaturgie: Michaela Stolte Stage design: Sabine Born
If you want to watch the complete video recording of "LULU. To all our lovers" please contact us and we will be happy to send you a link.
“Das Stück hat nicht nur eine Besonderheit aufzuweisen, sondern ist gespickt mit einer Vielzahl von Ideen, Kreativität und technischem Einfühlungsvermögen für die erfolgreiche Umsetzung der aufwendigen Produktion. Ein Phänomen ist sicherlich der Ort des Schauspiels. Denn die Besucher befinden sich nicht im gleichen Raum mit den Akteuren. Sie sind noch nicht einmal im selben Haus.”
(„Theater- Thriller mit ungewöhnlicher Spielstätte“, Gießner Allgemein Zeitung, ,25.07.2011)
“Unter der Regie von Eleonora Herder und Falk Rößler ist ein Drama mit abwesender Protagonistin entstanden. Die Figur der Lulu verstehen sie als postmodernen Zustand einer Gesellschaft, die sich als Gemeinschaft aufgegeben hat. Es geht vielmehr darum, sich so zu inszenieren, dass die Blicke und Beurteilungen der anderen die eigene Persönlichkeit ausmachen. Der Blick des anderen definiert uns, die ständige Beobachtung stellt die Persönlichkeit erst her.”
(Fiona Sara Schmidt: „Voyeurismus als Theaterkonzept“, Gießner Zeitung, 25.07.2011)
a scenic conference by "Los Resilentes" Teatre Lliure, Barcelona
"In times of completed decadence, the temples have nothing impressive anymore, except the dark truth that they are already ruins. Destroying that void has nothing of a sad purpose. In the misery of time, the resolution to 'fuck everything' perhaps serves - not without reason, it must be admitted - as a final collective seduction."
(Invisible Committee)
There is something very wrong with it. There is a fundamental flaw in the system - and it can only be eliminated by doing it all over again. An open field, the zero point, the new beginning, being able to start again - and this time doing everything just right.
We are many. We are 99%. We are 'occupy'. We are unemployed, depressed, burnt out. We won the Champions League. We work for pittances. We can no longer afford the life we're constantly talking about. We know that something has to change. We just don't know exactly what or how.
The great utopias - they say - have disappeared. The world is too confused, impenetrable and misguided to be reshaped within the framework of existing conditions, to articulate a solution, to make political theatre.
Well - we say - then let's just smash it, this world in which there are no more utopias. It's a long way to go. There is so much and we are so many. I wonder what they will say about our idea?
The destruction will be our lowest common denominator.
Tabula rasa, clean sweep, complete silence - and then... And then.
With: Albert Alemany, Ramon Rojas, Lluna Pindado, Laura Lopez, Joan Casas, Pepo Blasco
Production & texts: Eleonora Herder, Arne Köhler, Falk Rößler
With the kind support of the Teatre Lliure, the Goethe Istitut Barcelona, the Hessian Theatre Academy and Bohemia's productions.
NOW THE FIELD IS OPEN
Conferencia teatralizada de “Los Resilentes“,
“assaig obert”, Teatre Lliure, Barcelona
Aquí hay algo que falla por completo, hay algo podrido, hay un error
fundamental en nuestro sistema y sólo lo podemos eliminar si lo hacemos
volar entre todos, si empezamos de nuevo. Un campo abierto, el punto
cero, un nuevo comienzo, da capo! – y esta vez lo haremos todo bien.
Somos muchos, somos el 99%, somos occupy, somos desempleados,
depresivos, quemados, hemos ganado la Champions League.Trabajamos por
sueldos miserables. Y ya no nos podemos permitir aquella vida de la cual
todos están hablando. Sabemos que algo debe cambiar. Pero no sabemos
qué, ni cómo. Las grandes utopías han desaparecido – dicen.
El mundo se ha vuelto demasiado enredado, demasiado impenetrable,
demasiado complicado para poder articular la nueva solución social, para
poder articular cualquier solución, para hacer teatro político.
Vale, decimos nosotros. Pues lo destruimos. Vamos a destruir este
mundo sin utopías. Pero también esto resulta un camino largo. Hay tantas
cosas que decir y somos tantos. ¿Qué dirán de nuestra idea? La
destrucción será nuestro mínimo denominador en común.
Tabula rasa, un papel en blanco, silencio absoluto – y entonces…. entonces.
Con: Albert Alemany, Ramon Rojas, Lluna Pindado, Laura Lopez, Joan Casas, Pepo Blasco
Escenificación & Dramaturgia: Eleonora Herder, Arne Köhler, Falk Rößler
Subvencionado por Teatre Lliure, Goethe Istitut Barcelona, Hessische Theaterakademie y Bohemia’s productions.
NOW THE FIELD IS OPEN
Conferència teatralitzada de “Los Resilentes”,
“assaig obert”, Teatre Lliure, Barcelona
Aquí hi ha alguna cosa que falla del tot, hi ha alguna cosa podrida,
hi ha un error fonamental al nostre sistema i només el podem eliminar si
el fem volar entre tots, si comencem de nou. Un camp obert, el punt
zero, un nou inici, da capo! —i aquesta vegada ho farem bé.
Som molts, som el 99%, som ocupes, aturats, depressius, estem
cremats, hem guanyat la Champions League. Treballem per sous miserables.
I ja no ens podem permetre aquella vida de la qual tothom parla. Sabem
que hi ha alguna cosa que ha de canviar. Però no sabem què, ni com.
Les grans utopies han desaparegut —o això diuen. El món s’ha tornat
massa embolicat, massa impenetrable, massa complicat per poder articular
la nova solució social, per poder articular qualsevol solució, per fer
teatre polític.
D’acord, diem nosaltres. Doncs el destruirem. Destruirem aquest món
sense utopies, Però, fer-ho, també implica un llarg camí. Hi ha tantes
coses que cal dir i som tants. Què diran de la nostra idea? La
destrucció serà el nostre mínim denominador comú.
Tabula rasa, un paper en blanc, silenci absolut —i llavors… llavors.
Amb: Albert Alemany, Ramon Rojas, Lluna Pindado, Laura Lopez, Joan Casas, Pepo Blasco
Escenificació & Textos: Eleonora Herder, Arne Köhler, Falk Rößler
Subvencionado por Teatre Lliure, Goethe Istitut Barcelona, Hessische Theaterakademie y Bohemia’s productions.
Eleonora Herder Arne Köhler Falk Rößler Laura López Lluna Pindado Albert Alemany Ramon Rojas Joan Casas Rius Pepo Blasco