Alle Artikel mit dem Schlagwort “Dramaturgy

OLA NOCTURNA

OLA NOCTURNA

Frankfurter Positionen, Frankfurt

2011

Ola Nocturna – Als sie von noch nichts wussten
Szenisches Konzert

Konzept: Christian Pedro Vasquéz, Eleonora Herder & Arne Köhler
Komposition: Christian Pedro Vasquéz
Video, Bühne und Licht: Eleonora Herder & Arne Köhler

“Lernen mit den Gespenstern zu leben, in der Unterhaltung, der Begleitung oder der gemeinsamen Wanderschaft, im umgangslosen Umgang mit den Gespenstern. Es würde heißen anders zu leben und besser. Nicht besser, sondern gerechter. Aber mit ihnen. […] Und dieses Mitsein mit den Gespenstern wäre auch – nicht nur, aber auch – eine Politik des Gedächtnisses, des Erbes und der Generationen.”

(Jaques Derrida, 1993)

Die Komposition “Ola nocturna – Als sie noch von nichts wussten” hat sich dem Begriff des Niemandslandes auf einer zeitlichen Ebene genähert.
Ausgehend von der Idee des Echos als akustisches Gespenst, versuchen wir eine alternative Zeiterfahrung erfahrbar zu machen, in welcher die Gegenwart immer als ein zwischen den Zeiten verlorenes Niemandsland begriffen wird.
Die Jetztzeit ist demnach immer ein Echo, eine Spur die aus der Vergangenheit in die Zukunft verweist.
Und genauso wie Musik nicht ohne das Gedächtnis des unmittelbar Vorhergegangenen existieren kann und immer notgedrungen Vergangenes evoziert, kann eine Gesellschaft nicht ohne Gedächtnis überleben.
Im Niemandsland leben hieße also erstmal die Ungleichzeitigkeit der lebendigen Gegenwart mit sich selbst zu akzeptieren, und zu lernen mit den Gespenstern zu leben.

Ort: LAB (Festival Frankfurter Positionen 2011)
Zeit: 05.02 + 06.02.2011

www.frankfurterpositionen.de

„Bei Bewegung einzelner Musiker durch den Raum gewannen sie eine dreifache Präsenz: als Liebhaftige, als Schattenentwurf im Scheinwerferlicht und zusätzlich noch einmal als filmissche Projektion.“

(Elisabeth Risch: „Jenseits der Gemütlichkeit“, 08.02.2011, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

“Vasquéz’ Stück arbeitet raffiniert mit Projektionen, Videos und Verwirrungs-Effekten (Eleonora Herder, Arne Köhler) und gestaltet das Thema des Verschwindens in der Zeit mit klug eingesetzter Technik.”

(Hans Jürgen Linke: „Rückweg in die Mitte“, Frankfurter Rundschau, 08.02.2011)

Aufzeichnung Szenische Konzerte HR2 by Resilentes’ Music

SOMMERNACHTSTRAUM

SOMMERNACHTSTRAUM

Schauspielhaus, Düsseldorf

2014

Liebesverwirrungen: Demetrius soll Hermia heiraten, doch die liebt Lysander und wird von ihm geliebt. Die beiden fliehen aus der Stadt in den Wald, gefolgt von Demetrius, der seinerseits von Helena verfolgt wird, die ihn begehrt. Liebe als Verfolgungsjagd.

Im Wald liegen die Herrscher des Elfenreiches, Titania und Oberon, in einem heftigen Streit um einen schönen Knaben, den beide leidenschaftlich begehren. Dieser Streit bringt die Natur in große Unruhe – die Gesetze von Zeit und Raum sind in dieser Sommernacht auf den Kopf gestellt.

In der Gegenwelt zur geordneten Stadt herrschen Elementargeister, unerkannte Mächte, vor allem die Macht des Eros und des Rausches. Die Liebenden sind getrieben von diesen Mächten, Lüsten, Begierden, in einer »midsummer madness«, die über ihren Verstand geht.

Auch die Elfenkönigin wird Opfer ihres eigenen sexuellen Verlangens und erliegt im Traum – oder in der Wirklichkeit? – dem Liebesrausch mit einem Esel.

Diese Welt des Rausches, des Sexus, die sieht der katalanische Regisseur Àlex Rigola gespiegelt in einer Gesellschaft, die in den frühen 60er-Jahren in New York Mittelpunkt einer Künstler-Avantgarde war, der Factory des Andy Warhol.

Tänzer, Sänger, Schauspieler, Filmemacher und jede Menge Groupies, Sinnsucher und Liebessüchtige trafen sich hier zu rauschhaften Sessions, bei denen Bilder gemalt, Filme gedreht, Songs erdacht und gespielt, Performances ersonnen und aufgeführt wurden. A walk on the wild side.

Wie belebend und zerstörerisch diese durch Drogen und Passionen kreierten Traumwelten  sein können, wie übermütig, vergnügt und verzweifelt die Menschen auf ihrer Suche nach Erfüllung, Genuss und Erregung sind, zeigt die Komödie Shakespeares. Und die Geschichte der Factory.

Regie                Àlex Rigola
Bühne               Max Glaenzel
Kostüme           Regina Rösing
Musik                Nao Albet
Dramaturgie      Eva-Maria Voigtländer  
Dramaturgische Mitarbeit   Eleonora Herder  
Theseus – Artus-Maria Matthiessen
Lysander – Andreas Helgi Schmid
Demetrius – Heisam Abbas
Peter Squenz (Quince) – Daniel Fries
Schnock (Snug) – Lutz Wessel
Zettel (Bottom) – Urs Peter Halter
Flaut (Flute) – Marcus Calvin
Schnauz (Snout) – Katharina Lütten
Hermia – Sarah Hostettler
Hermia (für Sarah Hostettler am 13. November) – Hanna Werth
Helena – Pia Händler
Oberon – Sven Walser
Titania – Edgar Eckert
Puck – Moritz Führmann
Elfe – Klara Deutschmann

Das alles ist also wunderbar gespielt, sehr lustig, stimmig und opulent inszeniert, die leichtfüßige Übersetzung von Angela Schanelec, die zwischen fröhlichen Versen und gewichtigen Sätzen variiert, liegt den Schauspielern leicht im Mund: eine saubere, schöne Arbeit, die die zuletzt so theaterrenitenten Düsseldorfer zu Standing Ovations treibt.

www.nachtkritik.de, 20.09.2014

Der katalanische Regisseur Álex Rigola verlegt Elfenkönig Oberons mystischen Wald der Verwechslungen in Andy Warhols Factory. Einmal in Warhols World, werden die beiden jungen Athener Hermia und Demetrius gefilmt in ihrer Liebesverzweiflung und erliegt ihr Freund Lysander im Museum Oberons Liebesgruseltrank, der ihn zu zombieesken Verzerrungen verführt. […] Und überhaupt sind zwei Stunden ohne Pause lang die Machtverhältnisse völlig klar: Der König des Waldes befiehlt und lenkt, wohlwollend, aber nicht gnädig. Und da jeder in jeder peinlichen Pose gefilmt und fotografiert wird, öffnet sich in all den Machtspielchen und unter der Factory-Oberfläche ein Horror-Abgrund im Kaleidoskop von Kunst, Markt und Medien, für die mit ihren masochistischen und sadistischen Mechanismen ein Absturz nur vorübergehend Geltung hat.

Deutschlandradio Kultur, 20.09.2014 (Hören Sie den kompletten Beitrag: http://goo.gl/qELIIm)

Die Inszenierung lebt vom Wechsel auf einer im Stil der Factory bestückten Drehbühne (Max Glaenzel) mit vielen Räumen; sie lebt von Laut und Leise, Chopin und Velvet Underground, von großen Gefühlen und dem Rausch der Liebe. […] Am Ende brandet großer Applaus auf.

Rheinische Post, 22.09.2014

Schauspielerisch glänzt Moritz Führmann, als Puck ohnehin die Mitte des Stücks. Er macht auch tänzerisch (neben und mit der wahren Elfe Klara Deutschmann) eine mehr als gute Figur. Andreas Helgi Schmid, Sarah Hostettler, Pia Händler und Heisam Abbas als Bäumchen-wechsel-Dich-Paare agieren zuweilen etwas übertickert, sorgen aber für kräftige Lacher und gute Stimmung im Parkett. […]Langer, jubelnder Beifall für das Ensemble wie das Regie-Team.

NRZ/WAZ, 22.09.2014

Rigola hat Personal und viel Text gestrichen, Passagen montiert, Rollen stärker oder anders bewertet, besonders die des Puck. Puck regiert allmächtig in der sündigen Kunstbude. Er ist Herr über den Zaubertropfen, der die Liebenden verwirrt; und der Puck ist immer da, er schlägt das Rad, fährt splitternackt mit dem Fahrrad über die Bühne, nimmt irgendwann wie Meister Warhol selbst die Kamera in die Hand, beschwört die neuen Medien und zeichnet das Geschehen auf. All dies macht Moritz Führmann glänzend.

Rheinische Post, 22.09.2014

Regisseur Alex Rigola und sein Team haben keinen Aufwand gescheut, um bunt die These zu untermauern: Shakespeares anarchischer Feenwald, jener, in dem die spießigen Gesetze der Liebe außer Kraft gesetzt sind zugunsten von Rausch, austauschbarem Sex und Dauerparty, ist am besten in der anarchischen Drogenwelt der Kunstkommune darstellbar – auch wenn diese ja selbst schon ein historisches Artefakt der sechziger Jahren darstellt. […] In einer der stärksten Szenen des Abends verwandelt sich Zettel alias Warhol-Jünger John Giorno bei den ersten grellen Performance-Proben in einen Esel. Urs Peter Halter stellt Zettels Verwandlung als paranoiden Drogenrausch nach – mit all den Einsamkeitsabgründen, die sich so auftun mögen, wenn man sich auf einmal bei absurden Sexspielen im Hinterzimmer eines Ateliers wieder findet.

Deutschlandfunk, 21.09.2014

SOMETIMES I THINK I CAN SEE YOU

SOMETIMES I THINK I CAN SEE YOU

Mousonturm, Frankfurt

2014

“Sometimes I think I can see you” is a Performance in public space in which I participated in the version that was created for Frankfurt am Main in the frame of EVAKUIEREN a Festival of the Theater Mousonturm.

A train station. Four authors observe the space from various perspectives. Typing into their laptops, they write live on what they see in the railway station. And other things too: private observations, things they make up, or historical information. Every word they type is projected onto a large screen, a separate one for each author.

The audience and the casual passers by of the train station start to be part of the narration of the writers. When they check at the screens they notice they’re becoming characters in some kind of fiction created on the spot.

The audience sees how the writers create a sort of novel alive taking the reality that surrounds them. And they also have the possibility to “act”, to interfere that fiction; they are part of the creation of a collective narration that reflects a time and a space.

Like surveillance cameras recording anonymous individuals’ every movement in the station, each writer transforms the spontaneous progress through a public space into narratives conveying what is going on – or might be going on – inside people’s heads in parallel with the bustling life of the station.

Concept and Idea: Mariano Pensotti

Mariano Pensotti (Buenos Aires – 1973) studied cinema, visual arts and theater.

His performances have been presented in Argentina and in festivals and venues in Belgium, Germany, France, Ireland, Latvia, Brasil, Canada, Japan, Austria, Spain, Chile, England, Denmark and Switzerland.

For his work he has won the prizes Rozenmacher, Clarin and Premio F; and the schollarships Unesco-Aschberg, Rockefeller Foundation, Fundación Antorchas and Casa de América de Madrid.

The following authoirs from the Rhein Main Region participated in this project: Eleonora Herder, Lea Wohl von Haselberg, Silvia Bieler, Andrea Geißler, Ingeborg von Zadow, Safiye Can, Andreass Hutt, Brandstifter, Gabriele Schaffner, Thomas Kurze, ,Iris Welker Sturm, Ewart Reder and Jannis Plastargias.

INCERTA GLORIA

INCERTA GLORIA

Teatre Nacional de Catalunya, Barcelona

2015

Joan Sales dedicó la mayor parte de sus esfuerzos creativos a construir la que sería la gran novela catalana sobre la Guerra Civil. Un retrato de una admirable crudeza de detalles y de una firme dureza contra los excesos de todos los bandos, que sin perder fortaleza en las convicciones ideológicas de su autor, evita caer en las posturas maniqueas que tan a menudo han facilitado la elaboración de discursos reduccionistas sobre aquel conflicto de dolorosa resolución.

La obra maestra de Sales resigue la vida en el frente y la retaguardia a partir de los diferentes puntos de vista de tres jóvenes amigos que combatieron juntos en el frente de Aragón, y que están unidos a la vez que separados por su amor hacia dos figuras femeninas que viven la realidad de las retaguardias opuestas desde aquella «incierta gloria de una mañana de abril» —parafraseando el verso shakesperiano de Los dos caballeros de Verona— en el que el alzamiento de las fuerzas militares desencadenó el conflicto bélico.

Àlex Rigola se acerca a las páginas de una de las mayores novelas catalanas para ofrecer su personal lectura escénica, en la línea de trabajos anteriores como su aplaudida 2666 sobre la novela de Roberto Bolaño.

I tota la joventut no és més que la incerta glòria d’un matí d’abril, la tenebrosa tempesta travessada de llampecs de glòria, però ¿Quina glòria, Déu meu? Hi ha el despertar, i els despertars són tristos, després de les nits de febre i de desvari. Potser el pitjor de la guerra és que després ve la pau… Un es desperta de la seva joventut i li sembla haver tingut febre i desvari, però un s’arrapa al record d’aquell desvari i d’aquella febre, d’aquella tempesta tenebrosa, com si fora d’ella no hi hagués res que valgués la pena en aquest món. Jo no sóc més que un supervivent, un fantasma, no visc més que de records.

(Joan Sales, Incerta glòria)

Escenografía: Max Glaenzel

Vestuario: Sílvia Delagneau

Iluminación: Agustí Viladomat

Banda sonora: Nao Albet

Sonido: Albert Mosoll

Vídeo:
Francesc Isern
Max Glaenzel

Ayudante de dirección: Alba Pujol

Ayudantes de escenografía:
Martín Eluchans
Josep Iglesias

Documentación: Eleonora Herder

Ilustración cuerpo: Alejo Levis

Equipo técnico y de gestión de Heartbreak Hotel:
Jordi Puig “Kai” (Producción ejecutiva)
Punt de Fuga SL (Coordinación técnica)
Titus Andrònic SL (Producción)
Trànsit Projectes (Producción)

Producción: Teatre Nacional de Catalunya y Heartbreak Hotel

EL PUBLICO

EL PUBLICO

Teatro de la Abadia, Madrid

2015

“¡Hay que destruir el teatro o vivir en el teatro!”, exclama Lorca en esta obra, con la que aspiraba a iniciar un nuevo camino. Y de eso precisamente habla: del valor para romper con el pasado, con las inercias, la tradición, la represión —tanto en plano artístico como en el afectivo— y emprender aquello que uno realmente desea.

El público, escrito en 1929-30, habla del teatro y habla del deseo, a través de un juego de máscaras, en el que se superponen ficción y realidad, en el que las identidades se encuentran en continua metamorfosis, persiguiendo sin cesar la Autenticidad, la Honestidad y la Libertad.

THE LIBRARY

THE LIBRARY

Wiesbaden Biennale

2016

When ten people learn a poem by heart, there is no KGB, CIA or Gestapo that can do anything about it. The poem will survive.«

George Steiner

Leave the market square behind you. Walk through the huge wrought-iron gate. Cross the courtyard. Open the little door of the red-brick warehouse. Go up the creaky wooden stairs. Open the door to the loft. Wait … —

Two empty rooms, eight performers. Stored in their minds: literary fragments, books and documents. Knowledge they want to share with you, give you to read and pass on to you. Word for word, sentence by sentence. A growing hoard of stored knowledge, safe from wiretaps, traceless. Passed on from one person to another. — In the city of data, where the NSA, the German Credit Check Agency, the German Office of Criminal Investigation and the German Office of Statistics are all located, Tiago Rodrigues creates a secret library of poetic resistance.

Library is a production of Wiesbaden Biennale in coproduction with Teatro Nacional D. Maria II.

Director: Tiago Rodrigues

Dramaturg: Magda Bizarro

Stage Design: Thomas Walgrave

Performers:

Eleonora Herder, Arthur Romanowski, Fabricio Belzoff, Christoph Weickenmeier, Elena Backhausen, Katharina Goebel, Thomas Bittel

Production: Rita Mendes

RECONSIDER YOUR IMAGE OF ME

RECONSIDER YOUR IMAGE OF ME

Teatr Shar, Teheran

2016

“Reconsider your image of me” is a long term research based performance project that reflects on and deconstructs the European imagery of the so called “middle east” and at the same time analyses how this image conditions the selfdefinition of iranians.
So far two different performances have been developed under this title. “Reconsider your image of me, Tehran” and “Reconsider your image of me, Den Hague”.

After an initial research and development period they decided to look at the images that Europe has and produces on the so called middle East and vice versa and what kind of politics and stereotypes those images create in our collective imagery. Considering daily life as culture, the company looked at intercultural misunderstandings, and questioned whether theatre could deconstruct those images and by this form a bridge between them and reality.

A production of:

Virgule Performance arts Company and STET Theater, Den Hague.

With the financial support of Hafez Hall Theater Tehran, the Dutch embassy in Iran and Goethe Institut.

The company gathered for a workshop in The Hague in The Netherlands in March/April 2016 to develop the Dutch Performance. In this workshop the company collaborated with the Iranian playwright Naghmeh Samini and the performance-artist Eleonora Herder.

They developed a performance, which crossed the borders between fictional drama, mockumentary and TV show, also illustrating the fictional construction of cultural identities.

Three Iranian and three European performers were introduced to the audience as intercultural couples and are being interviewed by the audience.

Together with the playwright Naghmeh Samini the performers had previously developed an immense background of biographical fragments, documents and fictional narratives about their own half fictional half real identities. Armed with this baggage they affronted and answered the questions and challenges coming from the audience.

Depending on which questions are asked the performance develops in one direction or another. The audience creates the dramaturgy of the show. What starts as an amusing performative game develops into more and more of a reflection on cultural stereotypes and demonstrates the mechanism of the construction of national or religious identities.

All information about the project:

http://www.reconsideryourimageofme.net/

Director & Set Designer: Arvand Dashtaray

Writer: Naghmeh Samini

Dramaturg: Cecile Brommer

Project manager: Marene van Holk

Lighting Designer: Vasilis Apostolatos

Video Designer: Mahtab Alizadeh

Director’s Assistant: Amin Yazdaninejad

Producer: Elske van Holk (STET)

Artistic Advisor: Eleonora Herder

Production manager: Tara Miller

Performers: Marene van Holk, Saber Abar, Hassan Madjooni, Diba Khatami, Natasa Stork

Project Manager and Co-ordinator: SaeedeH AmirSaei

STET Project Manager in Tehran: Marene van Holk

First Assistant Director: Amin Yazdannejad

Second Assistant Director: Ali Khalatbari

Technical Manager: Mahtab Alizadeh

Translators: Yasamin Hamedani, Danial Khojasteh, Diba Hajiha

You can see a full documentation of this showing following the link:

(Password is: Reconsider)

Press

The Turtle // السلحفاة

The Turtle //  السلحفاة

Akademie der Künste, Berlin

2018

Akram, Lela und Soran, drei Künstler Anfang dreißig, die alle an anderen Orten in der Welt unter völlig anderen Bedingungen aufgewachsen sind, legen ihre Kindheits- und Jugendfotos nebeneinander und merken, dass sich ihre Biografien doch stärker aufeinander beziehen als sie das ursprünglich dachten. Die Performance ist eine visuelle Dekonstruktion dieser Erinnerungen.

Idee und künstlerische Leitung: Akram Assam

Text und Dramaturgie: Eleonora Herder (Lela)

Videodesign: Soran Ahmed

Stimme: Elisabeth Leistikow

Light Design: Mohammed Rahi

Unterstützung: Ingvill Fossheim und Ursula Hobmeier

Premiered on April 28, 2018 in Akademie der Künste Berlin.

Many thanks to TARKIB Baghdad Contemporary Arts Institute

What is your life? What more is it than a bunch of mental photographs? An image, a bit of sound, a colour, a marmelade glass full of beachsand, the taste of humus… something that some day for whatever reason you decided to frame and save in the archive of your brain. Moments that will be lost in time, like tears in rain.

And through the possibilities of internet those memories become a huge collective biography, with images reaching you parallelly from all possible parts of the world. Holiday photos mix with photos of bomb attacks, pictures of a sunday brunch at a roof top in a mediteranean city mix with the image of a new born child in a Greek refugee camp, pictures of a wedding party with pictures of somebodys aunt in hospital about to die from cancer. All at the same device, at the same time and all those images constitute your memory somehow.

Memory is not an instrument for surveying the past but its theater. It is the medium of past experience, just as the earth is the medium in which dead cities lie buried.

IMPLANTIEREN

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IMPLANTIEREN

site-specific performance festival Frankfurt

01.09. – 30.09. 2018

Es ist September und der Beton der Stadt glüht nicht mehr. An einigen Stellen bricht er auf und feine Risse werden sichtbar.

Vom 1. bis 30. September besetzt das ortsspezifische Performance-Festival Implantieren 2018 die Stadt.

ID_Frankfurt zeigt in der dritten Ausgabe des Festivals zehn Uraufführungen von Tanz- und Performancekünstler*innen der freien Szene Frankfurts, die den Stadtraum erkunden, bespielen und umdeuten. Auf den Straßen und Plätzen, in den S-Bahnen, Dünen, Museen und Kinos finden zwischen Frankfurt, Offenbach und Hanau Spaziergänge, Konzerte, Interventionen, Performances, Late-Night-Shows und öffentliche Tanzworkshops statt.

Das Kollektiv dasda.hinter schlägt jedes Wochenende an einem anderen Ort das Festivalzentrum auf, und lädt Publikum und Anwohner*innen zu Drinks und Debatten ein.

Das DJ-Duo vom Wunderbaren Waschsalon verpflanzt zur Eröffnung queere Beats in den Rebstockpark (1.9.) und breitet fünf Wochen später zum Ausklang des Festivals Picknickdecken und Ghettoblaster im Holzhausenpark aus (30.9.).

Die Stadtforscherinnen Katharina Böttger und Lene Benz diskutieren mit Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Bewohner*innen über Fragen der Stadtplanung (7.9.), heteronormative Wissensvermittlung (14.9.) und den Möglichkeiten städtischer Protestkultur (22.9.).

Für zwei Wochen implantiert das Künstlerkollektiv Mobile Albania eine alternative Buslinie ins Rhein-Main-Gebiet und fordert Passant*innen dazu auf, sich zu  verfahren – räumlich und gedanklich.

im·plan·tie·ren heißt etwas einpflanzen oder einsetzen. Was haben wir einzusetzen? Und was auszusetzen? Setzt Euch hin und bleibt eine Weile. Legt die Köpfe schief und seht die Hochhäuser quer. Implantiert Euch.

Künstlerische Leitung, Organisation, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit:
Eleonora Herder, Hanna Knell

Produktionsleitung, Ticketing, Buchhaltung: Florian Richard

Technische Leitung: Hendrik Borowski

Konzeption: Festivalzentrum: dasda.hinter

Konzeption Tanzworkshops: Hannah Dewor/ DAS PLATEAU

Konzeption Diskursprogramm: Katharina Böttger, Lene Benz

Grafik: Anna Sukhova

Künstlerische Beiträge: Mobile Albania, red park, dasda.hinter, DAS PLATEAU, Susanne Zaun, Judith Altmeyer, Stephan Dorn, Maria Isabel Hagen, Leander Ripchinsky, The Kill Joys, Julia Krause, Friederike Thielmann, Jacob Bussmann, Miriam Coretta Schulte, Elena von Liebenstein, Isabelle Pietsch, Anne Kapsner, Viviane Niebling, Florian Richard, Andreas Radek, Anna Schewelew und Wunderbarer Waschsalon

Veranstalter: ID_Frankfurt_InDependent Dance und Performance e.V. 

11 Performances, 5 Diskursveranstaltungen, 3 Installationen, 2 Workshops, 2 Partys

Aufführungen gesamt: 57

Beteiligte Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen und Theoretiker*innen: rund 60

Bespielte Orte: 29

Genres: Performances, Audiowalks, Konzerte, Buslinie, Führungen, Installationen, Workshops, Symposien, Diskussionen, Vorträge, Partys

Anzahl Zuschauer*innen: 1.519

Förderer: Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Kulturfonds FrankfurtRheinMain, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Naspa Stiftung, Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main, Stadt Hanau, Stiftung der Sparkasse Hanau

Kooperationspartner: DAM Deutsches Architekturmuseum, Mal Seh’n Kino, Offenes Haus der Kulturen, afip – akademie für interdisziplinäre prozesse, laPROF Hessen e.V., Künstlerhaus Mousonturm, Begegnungsstätte Freigericht Hanau, basis e.V., Heimatmuseum Schwanheim, Senckenberg Naturmuseum

“Das Ziel ist ähnlich (wie bei der Wiesbaden Biennale): Diskurse anregen, möglichst nicht nur unter beteiligten Akteuren. Doch die jungen hier ansässigen Künstler von IMPLANTIEREN verstehen sich als Erforscher ihrer eigenen Umgebung, oder als leise Störer des Stadtbildes. Sie setzen sich wochenlang neben die Stammkunden von Wasserhäusschen oder machen Kunst in der S-Bahn. So sollen die Blicke auf das gerichtet werden, was wir längst hätten sehen können… . Muss Kunst im öffentlichen Raum knallen? Oder sich eher sanft anschleichen?” Eva-Maria Magel, “Magel streunt”

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.08.2018

“Den künstlerischen Leiterinnen und Organisatorinnen des Festivals, Hanna Knell und Eleonora Herder, geht es darum, die freie Szene außerhalb von etablierten Institutionen sichtbar zu machen. „Es gibt so eine große freie Szene in Frankfurt und Umgebung“, sagt Hanna Knell. „Und nur ein sehr kleiner Teil davon findet Raum in etablierten Institutionen, wie zum Beispiel dem Mousonturm“, sagt sie. Strukturell setze man sich mit alternativen Produktionsweisen auseinander. Inhaltlich gehe es den beiden Macherinnen mit dem Festival um die lokale Szene und um Fragen zur Urbanität: Wie können wir in diesen Ballungsräumen zusammen leben? Welche Diskurse gibt es? Die beiden wollen Implantieren als biennal veranstaltetes Festival der freien Szene etablieren. „In nahezu allen deutschen Metropolen gibt es solche Festivals zur freien Szene. Nur in Frankfurt nicht“, sagt Hanna Knell.”

Tamara Marszalkowski, “Kunst implantieren”, Journal Frankfurt, September 2018

Die eigene Stadt als Bühne: IMPLANTIEREN 2018 soll und will darstellenden Künstlerinnen und Künstlern jenseits von etablierten Spielstätten mehr Sichtbarkeit verschaffen, neue Allianzen knüpfen und Begegnungen ermöglichen. „Lebendige Urbanität entsteht nur da, wo sich unterschiedliche Lebens-, Gefühls-, Wahrnehmungs- und Denkweisen überkreuzen und diese Begegnungen und Differenzerfahrungen den Einzelnen aber auch die Stadt prägen und verändern“, so die Organisatoren vom 2009 gegründeten ID_Frankfurt e.V.

Focus. de, 23.08.2018

https://implantieren-festival.de/wp/implantieren2018/