copyright: Robert Schittko
for those who do not belong –
Bewegung_en entlang des Unfassbaren
PiratixUtopia (Audiowalk)
Produktionshaus Naxos, Frankfurt am Main, 2024
Premiere 19. September 2024
Ein Audiowalk über piratische Wagnisse, vagabundische Umwege, anarchistische Abenteuer und queere Utopien.
Was wäre, wenn wir uns dem Zugriff der Welt entzögen? Wenn wir lernen würden, die kapitalistische Ordnung auszutricksen, in ihren Schlupflöchern zu verschwinden? Und wenn wir dabei trotzdem wüssten, wie sich durch diese verwaltete Welt navigieren ließe? Könnten wir die Welt verändern, ohne die Macht zu ergreifen? Piratisch?
Der Audiowalk lädt dazu ein, sich am Main entlang zu bewegen, auf der Kippe zwischen Land und Wasser entlang der Geschichten von ersten Seeräuberinnen, Anarchist*innen, piratischen Radiosendern, aber auch Gender Piratesund Vagabund*innen unserer Tage.
Entlegen der Ordnungssysteme wuchern die Bündnisse derer ohne erkennbare Identität, die konturlos sind, die ungehorsam bleiben. Sie senden piratische Funksprüche, teilen Wissen über klandestine Pläne, geheimen Hormontransfer, Spuren und Lücken im System; über das Vagabundieren und über immer wieder einzugehende Abenteuer.
Aufgetakelt in die Takelage. Steig ein und entschwinde.
Und sie wissen immer noch nicht, wer wir sind.
Ein Audiowalk von andpartnersincrime
Idee und piratisches Wissen: Inga Bendukat
Regie, Konzeption und Text: Fanti Baum & Inga Bendukat
Sounddesign & Komposition: Julia Mihály
Audio-Stimme: Alice Nogueira
O-Töne: Trailor Sparks, Tal, Inga Bendukat und Heide Platen
„Zwischenspiel Radio Libertatia“ mit Material von Radio Corax.
Piratix auf dem Land und auf dem Meer: Alice Nogueira, Caterina Namuth, Christina Chatzopoulou, Fanti Baum, Inga Bendukat, Ira, Marah Frech, Max Stützle, Maya, Nadine Wagner, Sando Eismann, Sophia Bohnacker, Viktor Much & Yulia.
Akkordeonspielerin: Lioba Brändle
Szenischer Raum: Valeria Castaño Moreno
Kostüm: Nadine Wagner
Gestaltung Karte: Sophia Bohnacker
Audiovisuelle Dokumentation: Esra Klein & Robert Schittko – Projektraum MARS
Dramaturgische Beratung: Tim Schuster
Produktion: ehrliche Arbeit – freies Kulturbüro
Mitarbeit Produktion: Benjamin Bay
Öffentlichkeitsarbeit: Eleonora Lela Herder
Kinderbetreuung: Pia Maurer
In Kompliz*innenschaft mit: Trailor Sparks, Tal, Loki Loki Loksen Lol und Orlando.
Inga Bendukat ist Theaterwissenschaftler*in, freie Theaterschaffende und Aktivist*in. Seit 2023 ist Inga Bendukat Mitglied bei andpartnersincrime. Bendukat hat u.a. sowohl in Frankfurt am Main, als auch in Wien in der Theaterwissenschaft gelehrt. Zurzeit arbeitet Bendukat an der Dissertation: „Die Suche nach Queertopia. Von potentiellen, aber porösen Theaterorten.”. In dieser arbeitet Bendukat aus einer anarchistischen, queerfeministischen Perspektive an der Zertrümmerung von Ideologien und fragt nach einem „Theater der Entunterwerfung“, des Widerstandes und der solidarischen Praxis.
Fanti Baum lebt und arbeitet als Künstlerin und Theoretikerin in Dortmund und Frankfurt. Sie agiert in unterschiedlichen Konstellationen und entwickelt Performances, Installationen, Tanzstücke und ortsspezifische Arbeiten. 2020 erhielt sie den Künstler*innenpreis der Stadt Dortmund, 2022 gewann sie zusammen mit Sebastian Klawiter den Preis für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt München. Zusammen mit Olivia Ebert leitete sie das experimentelle Theater-, Performance- und Tanzfestival FAV18+20 in NRW, zuvor Frankfurts ortsspezifische Festival implantieren 2016.
Julia Mihály ist Komponistin an den Schnittstellen von Neuer Musik und Performance-Kunst. Sie ist Teil des Kollektivs „Untere Reklamationsbehörde“ und entwickelt musiktheatrale Stücke im öffentlichen Raum. Für das Taschenopern Festival Salzburg hat Mihály jüngst eine Kammeroper komponiert, die im November 2023 uraufgeführt wurde. Aktuell entstehen neue Kompositionen für Đàn Bầu (Monochord) und Live-Elektronik für die Musikerin NGÔ Trà My aus Hanoi sowie für das Ensemble Mosaik aus Berlin.
Alice Nogueira ist Regisseur*in, Dramaturg*in und Performer*in.
Alice Nogueiras Arbeit konzentriert sich auf Formen der dekonstruierten Dramaturgie und kollektive Schaffensprozesse. In den letzten Jahren hat Nogueira die Forschung über die Beziehung zwischen Wort und Bewegung vertieft und darüber, wie man diese Beziehung nutzen kann, um die Sprache zu queeren.
Valeria Castaño Moreno ist Konzeptkünstlerin und Szenografin, die sich in ihrer Arbeit mit den Spuren einer post-internet und post-apokalyptischen Realität auseinandersetzt. An den Grenzen zwischen dem Digitalen und Analogen schafft sie immersive, sinnliche Räume. Derzeit erforscht sie die Wahrnehmung von Natur in digitalen Kontexten. 2024 stellte sie die Installation „plastic memories“ aus, das Zwischenergebnis einer zweijährigen Forschung zur künstlichen Reproduktion von Natürlichkeit.
Sophia Bohnacker macht Illustrationen und Kurzfilme auf der Suche nach Bildern für autonome, queere und abwegige Leben, die heute als Gegenentwurf zur kapitalistischen Realität gelebt werden (müssen) und versteht Geschichtenerzählen als politische Praxis und Lebensweise. Sophia ist involviert in selbstverwaltete soziale Kulturräume in Frankfurt, wohnt kollektiv und studiert an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach.
Trailor Sparks ist Sprecher, Performx, Schreiber, Radiomoderator und vor allem Anarchx in alledem. Trailor lebt in einem queer anarchistischen Hofkollektiv. Er ist Teil des Freien Sender Kombinats Hamburg, wo er schon über 130 Folgen „Quarantimes – die Nachtschau“ produziert hat und gibt Workshops in den Bereichen Queerness, Militanz, Beziehungsanarchie und Identität(en).
Eine Produktion von andpartnersincrime, in Zusammenarbeit mit dem Produktionshaus Naxos, Ausstellungs- und Kulturplattform MARS Frankfurt e. V. und ehrliche arbeit – freies Kulturbüro. Gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main und dem Fonds Darstellende Künste im Programm Produktionsförderung aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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Termine:
Donnerstag: 19.09.2024, 18 Uhr
Freitag: 20.09.2024, 18 Uhr
Samstag: 21.09.2024, 18 Uhr, mit Kinderbetreuung
Sonntag: 22.09.2024, 18 Uhr, mit Kinderbetreuung
Montag: 23.09.2024, 18 Uhr,
Ort & Anfahrt:
Start der Performance ist am Westhafenplatz 1, 60327 Frankfurt am Main
Anfahrt mit der U4 und U5 bis Frankfurt Hauptbahnhof und der Tram 16,17 und 21 bis Baseler Platz
Tickets:
Reservierung Tickets unter: www.studionaxos.de
Kinderbetreuung:
Während der Vorstellungen am Samstag und Sonntag bieten wir eine Kinderbetreuung an für Kinder im Alter zwischen 3 und 7 Jahren. Wir bitten um eine Anmeldung vorab unter: benjamin@andpartnersincrime.org
Zugangsinformationen:
Der Audiowalk führt teilweise über unbefestigte Wege und durch wilde Vegetation und ist deshalb leider nicht für Rollstuhlfahrerinnen, Kinderwägen oder Menschen mit Gehhilfen geeignet. Bitte denken Sie an festes Schuhwerk und reisen sie mit leichtem Gepäck.
Das Hauptmedium sind Klang und gesprochene deutsche Sprache ohne Übersetzung in Gebärdensprache. Sollten Sie Fragen zur Barrierefreiheit der Performance haben kontaktieren sie uns gerne: benjamin@andpartnersincrime.org
Sprache:
Deutsch mit vereinzelten Zitaten auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch
„‚For those who do not belong‘ lautet der Titel des von Inga Bendukat und Fanti Baum für das Performancekollektiv andpartnersincrime eingerichteten Audiowalks, der die Zuschauer auf einen knapp zwei Stunden dauernden Spaziergang durch unwegsames Gelände mitnimmt. Doch zunächst einmal kann man denken, man gehöre nicht hierher. Nicht auf die Mole, wo gerade eine Armada aus Papierschiffchen in See sticht, nicht zwischen die Gleise vor dem Heizkraftwerk und schon gar nicht auf diesen von Pestwurz und Götterbäumchen überwucherten Trampelpfad, den die Zuschauer am Main entlang einschlagen. Aber ein wenig Desperado Attitüde gehört nun mal dazu in diesem Stück.“ „Folge dem Wind“ von Christoph Schütte in: FAZ, 23.09.2024
„Harte Liebe für dieses Abenteuer“ – Frau Eckstein flaniert, Instagram 25.09.2024
„Bei andpartnersincrime heißt es Fahne hochhalten“ – Hessenschau, 06.09.2024
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copyright: Esra Klein